Von morgen bis am letzten Januartag finden die 54. Solothurner Filmtage statt. Was an den 165 Filmen solothurnisch ist, hat zmitz-Blogger Fabian Gressly nachgeschaut.

Morgen geht’s wieder los mit dem cinéastischen Ausnahmezustand in Solothurn. Die 54. Filmtage beginnen und zeigen wieder einmal, was das Schweizer Filmschaffen aktuell so beschäftigt und zeigt. Dabei geht es nicht nur um Huldrich Zwingli, welcher derzeit die Zeitungsspalten und online-Medien füllt und für Diskussionen sorgt, wie historisch akkurat er ist. Es geht um viel mehr: Insgesamt stehen bis zum 31. Januar 165 Filme auf dem Programm – darunter 17 Langfilm-Debuts und 30 Premieren aus allen Landesteilen.

Auch Solothurner sind heuer wieder mit dabei. Der Schönenwerder Dokumentarfilmer Christian Frei ist gleich mit zwei Streifen zu sehen. Einerseits mit seinem neuesten Streifen «Genesis 2.0». Frei erzählt darin die Geschichte von Jägern auf den Ostsibirischen Inseln, die aus dem tauenden Permafrost ein Mammutkadaver bergen und damit das Rennen um die Wiedergeburt des prähistorischen Tiers lancieren. Zu sehen ist an den Filmtagen ausserdem Freis wohl bekanntester Film, «War Photographer», für welchen er 2002 für einen Oscar nominiert wurde. Der Dokumentarfilm über den Kriegsfotografen James Nachtwey wird im Programm «Histoires» gezeigt.

Auch Nino Jacusso (Küttigkofen bzw. Buchegg) zeigt an den Filmtagen seinen neuen Dokumentarfilm, «Fair Traders»: Er zeigt auf, dass nachhaltige Produktion und gerechte Arbeitsbedingungen nicht im Land der Utopien verbleiben müssen. Jacusso portraitiert drei Unternehmer, die ethische Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und nachhaltig und fair wirtschaften und sich so für eine gerechte Verteilung des Gewinns und für die Partizipation aller Beteiligter einsetzen.

Ebenfalls gezeigt wird die SRF-Produktion «Weglaufen geht nicht!», deren Solothurner Hauptdarstellerin, Annina Euling, mit einem Spezialpreis des Schweizer Filmpreises ausgezeichnet wurde. Im Film spielt sie Elodie, die nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt den Weg zurück ins Leben sucht. Auch ein zweiter Film mit Euling läuft an den Filmtagen: «Der Läufer» über die auf tatsächlichen Ereignissen beruhende Geschichte des Berner Waffenläufers Mischa E., der 2002 zwei Frauen mit einem Messer angriff und verletzte, eine davon tödlich. Und der Solothurner Schauspieler Dimitri Stapfer, der 2014 für seine Hauptrolle in «Left Foot, Right Foot» den Schweizer Filmpreis erhielt, ist dieses Jahr in «Sohn meines Vaters» zu sehen. Der Spielfilm erzählt eine etwas vertrackte Familiengeschichte rund um eine Dreiecksbeziehung.

«Genesis 2.0»:                    Samstag, 26. Januar, 9.15 Uhr, Reithalle / Dienstag, 29. Januar, 11 Uhr, Konzertsaal
«War Photographer»:       Samstag, 26. Januar, 13.30 Uhr, Uferbau
«Fair Traders»:                   Sonntag, 27. Januar, 15 Uhr, Landhaus / Mittwoch, 30. Januar, 12 Uhr, Reithalle
«Weglaufen geht nicht!»: Samstag, 26. Januar, 9.15 Ihr, Landhaus
«Der Läufer»:                     Freitag, 25. Januar, 15 Uhr, Landhaus / Sonntag, 27. Januar, 14.30 Uhr, Reithalle
«Sohn meines Vaters»:    Freitag, 25. Januar, 20.45 Uhr, Landhaus / Dienstag, 29. Januar, 18 Uhr, Reithalle
Mehr zu den 54. Solothurner Filmtagen, Programm, Tickets usw. auf der Website der Filmtage

 

zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.