Kultürchen 4: Chlausemäret
Im Advent dieses Jahres blickt zmitz auf Bräuche und Anlässe, auf Geschichten und Sehenswürdigkeiten, die in der Weihnachtszeit unsere Region prägen. Morgen steht der Chlausemäret auf dem Friedhofplatz Solothurn an. zmitz-Bloggerin Dominique Niklaus weiss mehr.
Seit 1981 gibt es den Chlausemäret in der Altstadt, vom damaligen Verein «Pro Friedhofsplatz» ins Leben gerufen um das Gewerbe rund um den Friedhofsplatz zu stärken. Vieles hat sich seither verändert, anderes ist altbewährt geblieben. In den ersten drei Jahren fand der Markt an einem Donnerstag anfangs Dezember statt, damit aber auch Schulkinder am freien Mittwochnachmittag den Chlaus besuchen konnten, wurde der Märet um einen Tag verlängert. Auch durften zusätzlich zum lokalen Gewerbe ausgesuchte Marktfahrer am Markt teilnehmen. Heute zieren mehr als 70 Stände den Platz und den Stalden. Die festliche Beleuchtung des Platzes wird gemeinsam mit der Stadt finanziert, ein Teil der Einnahmen des Glühweins dient dazu. Vor zwei Jahren wurde der Verein «Pro Friedhofsplatz» aufgelöst und der Verein «Solothurner Chlausemäret» neu gegründet. Der Nachfolgeverein setzt sich auch weiterhin für die Belange des Platzes ein. So wurde dieses Jahr gemeinsam mit dem Gemeinderat die Erneuerung und die gemeinsame Finanzierung neuer Sitzbänke auf dem Friedhofsplatz beschlossen, die für die Landi 1939 entworfenen Rundbänke sollen noch diesen Winter montiert werden.
Seit ich in Solothurn wohne, ist der Märet fester Bestandteil in meiner Agenda. Ich schätze die Stimmung am Abend, die Musik der Heilsarmee, man trifft immer jemanden oder lernt bei Glühwein trinken neue Leute kennen. Den Chlauser hingegen habe ich noch nicht gesehen, deshalb wusste ich bis jetzt nicht, dass es ein Chlausemäret ist und nicht ein normaler Weihnachtsmärit. Dieses Jahr werde ich aber bestimmt den Chlaus und die Eseli suchen. Vielleicht lern ich auch noch ein Versli und steh mit den freudigen Kindern in die Schlange. Zur Belohnung hol ich mir dann einen Glühwein.
Öffnungszeiten am 5. Dezember 2018 von 12 bis 21 Uhr und am 6. Dezember 2018 von 12 bis 21 Uhr
Was Dominique bringt, hat Hand und Fuss. Ab der eigenen Neugier überrumpelt, ist sie auch mal für Ungewohntes zu haben und scheut sich nicht, ihre Meinung kund zu tun. Vor einigen Jahren frisch nach Solothurn gezügelt, hat sie sich sofort in die Stadt und ihr Kulturleben verliebt. Sie bewahrt sich aber den Blick der Zugezogenen, der den komplett verblendeten Einheimischen manchmal abgeht. Und das ist gut so.