Es sind oft nicht die grossen Konzerte, die einem in Erinnerung bleiben. Wenn Bloggerin Lucilia Mendes von Däniken tief im Nähkästchen wühlt, taucht eine Geschichte auf, eine Erinnerung an ein Konzert, das eigentlich hätte «floppen» müssen. Hat es aber nicht.

Bubi Einfach sind am Donnerstag wieder mal im Kofmehl. Bubi Rufener, der Kopf der Band, ist einfach unermüdlich. Er macht CD um CD, Konzert um Konzert, Projekt um Projekt. Ich habe ihn als Jugendliche mit den Bishops Daughter gesehen, über die Texte bei Allschwil Posse gelacht, ich habe ihn zusammen mit Kuno Lauener (an der Gitarre) in der Formation Sugarbabies erlebt. Unvergessen bleibt aber vor allem das Konzert seiner Band «Boob» im Alten Spital Solothurn. Das muss irgendwann in den späteren 90ern gewesen sein. Das Konzert fand oben im grossen Saal statt – und die Halle war so gut wie leer. Knapp 20 Nasen besuchten das Konzert. Es sah traurig aus. Natürlich standen die wenigen Besucher am Rand, etwas weiter hinten, aber ganz sicher nicht vor der Bühne. Doch Bubi Rufener, Rampensau und Vollblut-Musiker, liess sich nicht gross irritieren. Und machte mit dem Publikum einen Deal aus: «Ihr kommt nach vorne, wir runter zu euch.» Und so war es dann auch: den grössten Teil des Konzertes verbrachte die Band im Zuschauerraum. Alles vermischte sich, wir tanzten mitten in den Instrumenten und die Musiker tanzten teilweise mit. Es war eine Party, die sich – wie man merkt – bei den Anwesenden eingebrannt hat. Spass, richtig viel Spass hat das gemacht.

Nach dem Konzert verschwand die Band nicht sofort, man trank noch eins zusammen. Gekommen waren «Boob» als Berner Band, gegangen sind sie irgendwie als Freunde. Klingt kitschig, hat sich aber echt so angefühlt. By the way: Bubi, du schuldest mir noch ein Znacht. Ein Bier am Donnerstag im Kofmehl tut es aber sonst auch. Freu mich – und wer Bubi Rufener noch nie live gesehen hat und auf puren Rock mit Berner Texten steht: auch kommen!

Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.