Wer braucht schon Grossstädte, wenn man in unserem lauschigen Städtchen so coole Abende geniessen kann? Bloggerin Lucilia Mendes von Däniken hat sich im T-Room «Cosmonoz» und C. Gibbs angehört.
Ich mag die Solothurner Vorstadt. Aus mehreren Gründen. Zwei davon: von nirgendwo sonst hat man so eine schöne Aussicht auf die Skyline meiner Lieblings-Stadt. Und: Dort gibts das T-Room. Bin viel zu wenig dort. Gestern war es aber mal wieder soweit. Der Grund: Unser früherer Blogger Mirco und seine Band «Cosmonoz» haben dafür gesorgt, dass unser kleines beschauliches Städtchen einen Hauch von New York abkriegt. Brooklyn, wenn man es genau nimmt. Vor acht Jahren sind sich die Solothurner «Cosmonoz» und der New Yorker C. Gibbs zusammen mit seinen «Handsome Two» auf der Kreuz-Bühne begegnet. Anscheinenend muss da die Chemie prächtig gepasst haben. Denn es war nicht ein Veranstalter, der Gibbs wieder nach Solothurn geholt hat, sondern die Jungs von «Cosmonoz» selber.
Und diese eröffneten dann im T-Room auch den Abend. Auf der Bühne Solothurner Musiker, vor der Bühne auch so einige. Es fühlte sich an wie eine Party unter Freunden. Mirco Koch, Urs Alber, Matthias Hammer und Olivier Jeanrichard sind nicht so oft auf der Bühne. Die Unsicherheit spürt man am Anfang leicht, aber: Eine Party unter Freunden macht locker, macht Spass und mutig. Und so springt der Funke rasch. Ganz vorne im Publikum sitzt C. Gibbs und filmt mit seinem Handy die Solothurner, macht Fotos – und währenddessen kümmert sich Gibbs Schlagzeugerin darum, dass die Technik den Sound nicht zu Brei macht.
Müsste ich Gibbs optisch beschreiben, dann wohl so: Frisur (!!), Kleider (zumindest als Zuschauer) und Brille wie Noah Veraguth von Pegasus. Seine Gesichtszüge erinnern mich an Christoph Vögele, den Konservator des Kunstmuseums Solothurn. Dazu gesellt sich ein Touch von Elton John. Spannende Kombi, oder?
So viel zum optischen. Nach einer kurzen Pause steht Gibbs dann auf der Bühne. Und er und seine beiden Mitmusiker holen das Publikum von der ersten Sekunde an ab. Sie spielen mit Loops, Gibbs mit seiner Stimme. Ich kann meinen Blick kaum von der Schlagzeugerin lösen. Sie ist voll bei der Sache, kneift die Lippen zusammen und fixiert Gibbs immer wieder. Ich mag das, wenn den Musikern das Herzblut förmlich aus der Mimik spricht. Die Musik des Singer/Songwriters ist mal verträumt, mal wild. Sie lullt ein, umfasst und packt. Ruhig sitzen geht nicht. Mindestens ein Fuss wippt mit.
Draussen ist es kühl, ruhig. Nix von Brooklyn, gottseidank. Solothurn hat mich wieder – und ich bin echt glücklich, solche Abende in so guter Gesellschaft in unserer kleine Barockstadt geniessen zu dürfen.
Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.