Chlorlöserei nennt sich die 100-jährige Werkhalle auf dem Areal der ehemaligen Cellulose Attisholz, in dem die Kulturkommission Riedholz Anlässe veranstaltet. Blogger Ruedi Stuber war beim letzten Konzert dabei und findet: Das «Bill and Coo Trio» füllte den geschichtsträchtigen Raum mit viel Esprit und musikalischer Vielfalt.
Ihre Namen kennt man schon aus den Formationen «Ladybirds» und «Gibberish»: Angela Petiti, Christine Weber und Romy David. Alle drei sind von Haus aus musikalisch «vorbelastet». Dass sie seit acht Jahren als «Bill and Coo Trio» auftreten, wussten nicht alle Riedholzer Konzertbesucher in der Chlorlöserei. Piano, Gitarre und Cajon ergänzen die drei Stimmen zum runden Sound, von dem das «Bill and Coo Trio» lebt. Die Eigenkompositionen kommen auf Englisch daher. Um dem Publikum den Zugang zu den Texten zu erleichtern, zeigt Angela Petiti dem Publikum mit einem Augenzwinkern synchron zum Gesang eine Mundartversion auf Papier.
Neben eigenen Songs schauen die drei Musikerinnen u. a. bei Carla Bruni, Joe Dassin, Büne Huber und Dodo Hug vorbei: Ein Mix, der beim Publikum gut ankommt und manchmal zum Mitsingen anregt. Dazu inszeniert die untergehende Sonne in der marod-romantischen Halle durch die hohen, trüben Fenster ein ständig wechselndes Farbenspiel. Ton und Licht ergänzen sich zum Gesamtkunstwerk.
Seit dem letzten Event der Kulturkommission wurde die Halle mit Lounge-Möbel und Teppich ausgestattet. Aus diesem Grund sitzen viele Zuschauer in Grüppchen recht weit verstreut von der Bühne entfernt. Wenn engbesetzte Holzbänke vor der Bühne auch nicht den gleichen Komfort bieten: Sie würden die Konzertatmosphäre verdichten und intensivieren. Trotzdem: Das Konzert mit der einheimischen Formation – Angela Petiti und Christine Weber sind in Riedholz aufgewachsen – zeigt einmal mehr, dass mit der Umwandlung der Chlorlöserei in ein Konzertlokal eine segensreiche Zweckentfremdung gelungen ist.
Infos zur Band findet man hier: www.billandcoo.ch
Ruedi, der heimliche Spiritus rector von zmitz. Denn es gibt nichts, was der längstjährige Kulturtäter und Musiker nicht kennt. Haben die Jungspunde im Team eine Idee, Ruedi weiss, wer mehr Infos hätte oder wen man einbeziehen sollte. Und im Zweifelsfall sind die damals auch bei ihm zur Schule gegangen. Der bekennende Kleinkunstliebhaber ist ganz gross, wenn es um das hiesige Kulturschaffen geht.