Das Improtheater gastierte gestern Abend im Werkgelände Attisholz. Blogger Ruedi Stuber war dabei – und einmal mehr begeistert.

Von solchen Anlässen träumen lokale Kulturveranstalter landauf landab: Eine marode Werkhalle als Kulisse, eine überragende Schar Darsteller auf der improvisierten Bühne und über 100 Zuschauer, von denen Impro-Theater für die meisten Neuland bedeutet.

Moderator Reto Sperisen von der Improvision-Truppe brauchte nur kurz, um die Halle auf die Show einzustimmen. Das Publikum liess sich im Nu mitreissen von den Darbietungen, deren Verlauf es selber bestimmt hatte. «Improvision» schaffte es mit Leichtigkeit aus der Publikumsvorgabe «Die verstörte Luftmatratze» eine ausgewachsene Oper zu machen. Das Publikum begriff, dass von ihm abhing, wie sich der Abend entwickelte: Unmittelbar nach der Vorstellung eines Acts wurde eingezählt und die Dosierung des Applauses bestimmte das Endergebnis. Die Spiele tragen Titel wie «Das Dreieck», «Kennen Sie den Evergreen?», «Ängeli oder Tüüfeli», «Back to the future», wurden nach einer kurzen, präzisen Erklärung von Core, Stapfi, Müui, Cheeky, Wätti und Johnny ohne Vorbereitung umgesetzt und setzten Lachsalven ab. Dies jeweils mit der Unterstützung von Sven Ryf am Piano.

Kinder in der Halle machten begeistert mit, wenn es darum ging, Vorgaben zu machen oder einen Improvisionisten vor die Türe zu begleiten und Erwachsene brüllten vor Begeisterung über die Einfälle, die wie eingeübt daherkamen, aber erwiesenermassen vor Ort entstanden sein mussten.
Der Kulturkommission Riedholz ist ein Wurf gelungen, der zur Folge haben dürfte, dass die regulären Improvisions-Vorstellungen im Alten Spital noch früher ausgebucht sein werden, als bis anhin.

Ruedi, der heimliche Spiritus rector von zmitz. Denn es gibt nichts, was der längstjährige Kulturtäter und Musiker nicht kennt. Haben die Jungspunde im Team eine Idee, Ruedi weiss, wer mehr Infos hätte oder wen man einbeziehen sollte. Und im Zweifelsfall sind die damals auch bei ihm zur Schule gegangen. Der bekennende Kleinkunstliebhaber ist ganz gross, wenn es um das hiesige Kulturschaffen geht.