Lorenz Belsers «Omnibus Theater» bringt ab dem 14. Januar das neue Stück in die Region. In «Ach, du liebe Mauer», das in Solothurn und Grenchen aufgeführt wird, gehts aber nicht einfach um eine Mauer, wie sie gewisse Politiker am liebsten bauen würden. Mauern, ist Belser überzeugt, tragen wir alle mit uns.
Lorenz Belser war lange Dramaturg am Theater Biel Solothurn, inszenierte aber daneben auch immer wieder Laienproduktionen. «Omnibus Theater» heisst das entsprechende Projekt, in welchem der Langendörfer seit 2009 Laien zusammenführt und mit ihnen gemeinsam ein Stück entwickelt. 2014 war es ein «grosser Deutsch-Lern-Zirkus», den er mit den Darstellern veranstaltete, 2012 kamen sie zum Schluss «Amerikagibtesnicht» und die letzte Produktion – «60 Minuten» – bezog 2016 als choreografisches Theater den öffentlichen Raum und damit auch die Zuschauer mit ein.
Nun widmen sich Belser und seine Truppe der Mauer. Dabei ist aber nicht (nur) die physische Mauer gemeint. Es gibt so viele Mauern, wie es Sprachen, Identitäten, Individualitäten gibt – und es gibt, wenigstens im Theater, ebenso viele Möglichkeiten, die Seite zu wechseln. So findet zumindest Belser. Und diesen Mauern nimmt sich die Gruppe bestehend aus Aus- und Inländerinnen bzw. -ländern an. In «Ach, du liebe Mauer!» erzählen Menschen aus Mazedonien, Chile, Peru, aus der Türkei und der Schweiz persönliche Geschichten gegen allen politischen Mauer-Ernst. Träumerisch, verletzlich und wütend, hoffnungsvoll auch, lustig sogar.
Das Stück hat Belser mit den Darstellern selber entwickelt: Ein Abenteuer der besondern Art, das in vielen Diskussionen und Versuchen, Auseinandersetzungen mit sich selbst und mit den anderen entstanden ist. Die Spielerinnen und Spieler gehen aus von ihrer Biographie, werden dann immer poetischer und schräger – und schliesslich – oh Schreck! – bauen sie auch noch drauflos.
Denn auch wenn es nicht einfach um Mauern im landläufigen Sinn geht, spielen sie doch eine Rolle: Die szenischen Mauer-Objekte werden von der jungen Bieler Künstlerin Vera Trachsel gebaut. Wer Lust auf dieses Abenteuer hat, kann es sich im Alten Spital Solothurn (14. Januar um 17 Uhr sowie 16. bis 18. Januar um 20 Uhr) und in der Aula des Schulhauses IV in Grenchen (19. Januar um 20 Uhr) ansehen. Details und Reservationen online auf der Website des «Omnibus Theaters» (hier).
zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.