zmitz hat im Archiv gegrübelt und CDs und Bücher von Solothurnerinnen und Solothurnern hervorgekramt. Marcel Frey hat das Buch «Dr Passwang-Louis» von Franz Walter gelesen.

Wieso ich das Buch empfehle
«Als Solothurner geht man am Wochenende nicht auf die erste Jurakette, wegen der vielen Leute.» Dieser Satz, gehört an einem Samstag im Moutierbähnli (doch, klar, warum nicht? Zum Beispiel die Schlucht runter Richtung Gänsbrunnen laufen…). Darum packte ich die Gelegenheit am Schopf und stelle ein Buch vor, das in einer Gegend spielt, die sich tip top zum Erkunden lohnt.

Was besonders daran ist
Weil dieses Buch im Thal spielt und in und auf den verschiedenen Juraketten. Zudem ist es reich bebildert mit Fotos aus dem Anfang des 20igsten Jahrhunderts. Es gibt einen guten Einblick in das harte Leben der einfachen Leute im Mittelland. Und dies über mehrere Jahrzehnte.

Und das ist das Buch
Die Hauptfigur des Buchs ist Luigi Bottati, oder eben Passwang-Louis, der Spross einer reichen italienischen Familie. Weil er aber ein Hitzkopf ist, überwirft er sich mit dieser und gelangt über das Bündnerland ins Gebiet des Passwangs. Er hält sich dort ohne festen Wohnsitz in diesem Gebiet auf, und erledigt Handwerksarbeiten. Er war die gute Seele der Region und jedermann mochte ihn. Beim Bau des Passwangtunnels verliert er ein Auge. Trotz aller widrigen Umstände verliert Passwang-Louis nie seine Lebensfreude. Selbst im hohen Alter nicht, als er in Oensingen in ein Altersheim kommt, wo er als Heimliebling seinen Lebensabend verbringt.

Was ich am Buch mochte, war die Beschreibung eines Gebietes, welches viele Leute nur vom Vorbeifahren kennen. Und auch die vielen Fotos von früher sind toll und machen Lust, die Gegend, in der das Buch spielt, zu erlaufen.
Auch schön ist zu lesen, wie sehr die Schweizer in Sachen Lebensfreude von Einwandern aus dem Süden profitierten. Fazit: Interessante Geschichte aus der Region. Leider, habe ich das Gefühl, wollte der Autor zu viel.
Er wechselt für mich zu viel zwischen den einzelnen Zeiten hin und her. Für mich ist es offen, ob das Buch nun Fabel, Biographie oder Zeitdokument sein will. Ich wäre da gerne etwas mehr an die Hand genommen worden als Leser.
Aber wer sich für die Gegend um den Passwang interessiert und nach Zielen für eine Wanderung sucht, für den oder die hat das Buch doch einige Anregungen parat.

Zu finden ist dieses Buch unter anderem bei exlibris.

Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.