Etliche Male war Blogger Roland Müller schon Gast bei Auftritten von Pedro Lenz. Doch beim Auftritt von vergangener Woche in der Kulturfabrik Kofmehl in Solothurn war es etwas anders.

 

10 Minuten vor Türöffnung: Scanner werden gesucht und funktionstüchtig gemacht, letzte Instruktionen verteilt.

Türöffnung um 19 Uhr: Ein grosszügig und mit grosser Beinfreiheit bestuhlter Raum erwartet interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer. Alle Stühle sind frei; selbst die Stühle an den runden Tischen in vorderster Front warten, besetzt zu werden. Es herrscht eine ungewohnte Ruhe. Die wenigen früh Erschienenen hängen zum Zeichen der Reservierung ihre Mäntel um die Stühle und begeben sich in die Bar, wo sie freundlich erwartet und bedient werden.

Allmählich füllt sich die Halle; alle Stühle sind besetzt.

20 Uhr: Pedro Lenz und Michael Pfeuti betreten die Bühne, Pfeuti setzt sich auf den bereitgestellten Stuhl. Es beginnt.

Pedro Lenz tritt vors Publikum und liest die erste Geschichte aus seinem Buch «Hert am Sound». Dem Publikum scheint’s zu gefallen; es erfolgt verhaltener Applaus.

Mit gewohnt lenz’scher Präzision und berndeutschem Wortklang folgen weitere Geschichten aus «Hert am Sound». Mit seinem Kontrabass begleitet Michael Pfeuti jeweils das Gelesene. Beide harmonieren und sind bestens aufeinander eingestellt. Diese Einheit überzeugt.

21.15 Uhr: Die einzige, kurze Zugabe ist fertig. Beide verneigen sich und nun ist das Publikum erwacht. Heftiger Applaus ertönt, nicht zuletzt wegen dem markant körperlichen Grössenunterschied. Pedro Lenz umarmt seinen musikalischen Begleiter herzlich; beide verlassen die Bühne.

Nun bleibt noch Zeit, sich einen Drink zu genehmigen oder beim Ausgang ein Buch von Pedro Lenz zu kaufen und signieren zu lassen.

Draussen ist’s fröstelnd, ähnlich wie die Stimmung bei der Lesung. Wieso konnte sich das Publikum bei der Lesung nicht erwärmen? Lag es daran, dass keine Pause war und man sich dadurch geistig erholen und auf den 2. Teil hätte freuen können? Ich weiss es nicht.

Mit gemischten Gefühlen fahre ich nach Hause.