zmitz hat im Archiv gegrübelt und CDs und Bücher von Solothurnerinnen und Solothurnern hervorgekramt. Fabian Gressly hat sich die CD «Mundart aus 5 Jahren gägäWärt» mit verschiedensten Performern angehört.

Wieso ich die CD empfehle
Weil etwas, das wir tagtäglich verwenden und brauchen, zu so viel mehr dienen kann. Sprache verwenden wir, um uns zu verständigen. Sie ist aber auch Kunstform, an der sich verbale Impressionisten ebenso zu schaffen machen wie Pointilisten oder Surrealisten und Pop-Art-Künstler.

Was besonders daran ist
Ohne die Mundart-Nacht «gägäWärt» in der Kulturfabrik Kofmehl würde es wohl diese CD mit Mundart-«Spoken Word» gar nicht geben. Was inzwischen ein unglaublich breites Tummelfeld ist, hat, wenn nicht die Geburtsstunde in Solothurn, so doch den Vorbereitungskurs auf die Geburt.

Und das ist die CD
Ich bin zu jung für Dada. (Wer schon nicht…) Aber vielleicht hat es sich vor 100 Jahren damals im Cabaret Voltaire gleich angefühlt wie 2003 im «Kofmehl»: Da entsteht etwas Neues. Etwas, von dem man gar nicht genau weiss, was es ist, wo es hinführt und was es alles kann. Pascal Frey initiierte damals am Rande der Literaturtage die Mundartnacht «gägäWärt» (ich erinnere mich genau, wie ich als Journalist damals mit ihm über diesen Namen sprach: «Das W muss unbedingt gross sein, der Rest klein. Und nur mit ä!») und was damals aufkam, war schon so etwas wie dialektischer Pioniergeist. Viele der Auftritte im «Kofmehl» wurden inzwischen legendär: Simon Chens Ode auf das Solothurner D. Viktor Vögeli aka Robert Stofer, der mit dem Austausch eines einzigen Buchstabens mehr sagt, als überhaupt in Worte gefasst werden könnte. Der Freiburger Christian Schmutz, der «Totemügerli»-like eine Geschichte auf Seislerdütsch erzählt. Und natürlich viele mehr Es ist, wie Remo Zumstein vor seinem Auftritt 2008 gesagt hat: Es ist der Spassfaktor des Live-Feelings, der mich fasziniert». Wer Mundart altbacken findet, wird in der guten Stunde Laufzeit dieser CD eines besseren belehrt. Klar: Spoken Word ist inzwischen etabliert und im Ohr angekommen; nicht zuletzt auch dank einem Slampoeten aus dem Kanton Solothurn: Kilian Ziegler. Aber sowohl damals – die CD lässt die Jahre 2005 bis 2010 Revue passieren – wie auch heute staunt man aber der Kreativität, mit welcher sich aus Sprache etwas so viel weiter Gehendes machen lässt.

 

zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.