Im August 2017 erklingt auf Schloss Waldegg bei Solothurn die schönste Oper aus dem Italien des 17. Jahrhunderts: Mit Claudio Monteverdis «L’Orfeo» steht eine Reise an den Ursprung der Oper bevor.

Fairy Queen von 2015 (Foto: Sabine Burger)

Claudio Monteverdis «L’Orfeo» ist eine «Favola in Musica» – eine in Musik gesetzte Fabel. Sie erzählt in einem Prolog und fünf Akten die Geschichte von Orpheus und Eurydike (wie die geht, gibt’s hier zu lesen). Das Werk wird in der Fachwelt als erste eigentliche Oper betrachtet. Davor dominierte an der Grenze von Renaissance und Barock das «Intermedio», ein Schauspiel mit musikalischen Zwischenspielen. Monteverdi entwickelte ab 1606 daraus mit «L’Orfeo» eine der ersten komplett durchkomponierten Musiktheaterdramen und das erste, das aus einer Abfolge von «Arien» – diese Form war damals ganz neu –, Rezitativen, Chören, Tänzen und Ritornellen (Orchesterzwischenspielen) bestand. Das Libretto stammt von Alessandro Striggio dem Jüngeren. Die Uraufführung durch die Accademia degli Invaghiti am 24. Februar 1607 anlässlich des Geburtstages von Francesco IV. Gonzaga im herzoglichen Palast in Mantua war so erfolgreich, dass sogleich eine zweite Aufführung anberaumt wurde.

Nach 410 Jahren auf Schloss Waldegg
Zwischen dem 10. und 19. August werden auf Schloss Waldegg nun sieben Aufführungen von «L’Orfeo» unter freiem Himmel in der wunderbaren Atmosphäre des barocken Schlosses gespielt. Bei schlechter Witterung finden die Vorstellungen im nicht minder barocken Stadttheater Solothurn statt. Das cantus firmus consort unter Leitung von Andreas Reize verwandelt sich mit der Oper in ein Renaissance-Orchester: ein farbiges Continuo mit zwei Cembali, Regal, Orgel und zwei Lauten bildet die Grundlage, das «Basso Continuo» des Orchesters. Dazu gesellen sich Zinken, Blockflöten, Violinen, Violen, Gambe, Lirone, Cello und Violone. Die Stimmung der Unterwelt wird von fünf Posaunen wiedergegeben.

Zur Gesangs-Besetzung zählen drei Stimmen, die bereits in früheren Produktionen mitgewirkt haben: Jonathan Sells als Orfeo, Gunta Smirnova als Euridice, La Musica und Jan Börner als Pastore und Speranza. Hinzu kommen Silke Gäng als Messagiera und Proserpina, Lisandro Abadie als Caronte und Pluto, Raphael Höhn als Pastore, Spirito und Eco, Raitis Grigalis als Pastore, Spirito und Appollo sowie Salome Aeschlimann als Ninfa. Sie stehen zum ersten Mal auf der Bühne von Schloss Waldegg. Die Choreografie und die Tanzelemente werden von Sabina Aeschlimann und Hannah Jäkel gestaltet, Regie führt erneut Georg Rootering.

Claudio Monteverdis «l’Orfeo» auf Schloss Waldegg in Feldbrunnen-St. Niklaus: Aufführungen vom 10. bis 19. August (ohne 14./16./17.) jeweils um 19 Uhr (Türöffnung: 18 Uhr).
Vorverkauf auf www.operwaldegg.ch, bei Ticketino, unter Tel 0900 441 441 (CHF 1/Min, Festnetztarif) und in der Filiale der Raiffeisenbank Weissenstein, an der Hauptgasse 67 in 4501 Solothurn.
Schlechtwetterauskunft am Spieltag ab 16 Uhr per Tel. 1600 oder SMS ORFEO an 1600 und auf www.operwaldegg.ch

zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.