Es sind oft nicht die Riesenevents, die in guter Erinnerung bleiben, sondern die kleinen und feinen Anlässe. Diejenigen, in denen Herzblut und Freude – und noch besser: Freunde stecken. So einen Abend hat Bloggerin Lucilia Mendes von Däniken am Abend vor Fronleichnam erlebt.
Ich bin von Natur aus Neugierig. Und wenn mich unser Blogger Mirco Koch fragt, ob ich an ein Test-Konzert seiner Band «Former Franks» im Bandproberaum kommen möchte – und er gleichzeitig anhängt: «Ich weiss zwar nicht, ob Du solche Musik hörst», dann wird meine Neugierde erst richtig wach. So kam es dann, dass ich mich am Mittwoch auf den Weg Richtung Konzertsaal Solothurn machte. Der Proberaum, das «Probi», liegt im Keller des Konzertsaals. Auch das weckte meinen Gwunger. Vor dem Probi standen Mirco und seine Bandmitglieder und etwas mehr als 10 Freunde. Ach übrigens… auch die Einladung machte neugierig, stand da doch: «Es wird eng, Ohropax machen Sinn und bring doppelt so viel Bier, wie du selber trinkst.» Bier als Eintrittspreis sozusagen? Rocker halt?
Punkt 20 Uhr gingen wir runter in den Keller. Es ist muffig, verwinkelt. Der Proberaum klein, noch kleiner als erwartet. So richtig klein. Die Instrumente füllen fast den ganzen Raum. Das Sofa den Rest. Wir suchen uns ein Plätzchen, stecken uns die Stöpsel in die Ohren und dann gibts Strom auf die Instrumente. Bass, Gitarren, Schlagzeug, Keyboard (war das überhaupt im Einsatz?…) – guter Gitarrenrock, so wie man ihn früher noch viel öfters pflegte. Die Jungs, die schon gar nicht mehr so jung sind, voll konzentriert am Werk. Alles eigene Stücke, bis auf das Cover von «The only living boy in New York» von Simon and Garfunkel. Dreiviertelstunden lang rockten die Jungs. Solides Handwerk, die Musiker etwas gar konzentriert bei der Sache, vielleicht ein bisschen zu steif.
Aber – und jetzt kommt die Story hinter der ganzen Geschichte – starke Leistung. «Former Franks» haben Ende der 80er-Jahre St. Gallen und Region gerockt. Und jetzt seit mehr als 25 Jahren nicht. Zum 50. Geburtstag eines Freundes haben sich nun die Musiker wieder zusammen gefunden. Zwei Wochenenden lang haben sie Vollgas geübt. Plus am Mittwoch. Am kommenden Wochenende spielen sie wieder in St. Gallen – wir in Solothurn waren sozusagen das Testpublikum. Kritisch sei mein Kommentar, meinte Mirco, als ich ihm sagte, dass sie noch etwas lockerer spielen könnten. Den anderen Kommentar, habe ich mir aber hier für den Blog aufgespart lieber Mirco. Und zwar als Antwort auf Deinen obenerwähnten Kommentar «Ich weiss nicht, ob du solche Musik hörst.» Ja Mirco, eure Musik hat mir gut gefallen, sie hat Spass gemacht und zünftig gerockt – und ich werde mir gerne noch mehr davon anhören. Das nächste Mal stehend, nicht sitzend. Vorausgesetzt, ihr mögt uns noch mehr davon gönnen. (bittebittebitte…!!) Ach und noch was: «Danke für das Plektrum!»
Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.