«Ich wusste nicht, dass die blaue Stunde so viele Farben hat», sagt ein begeisterter Peter Gubler nach dem Freilufttanzerlebnis.
«Die blaue Stunde», das Freilufttanz-Projekt der Solothurner Dance Company «betweenlines» beschreibt das sanfte Hinübergleiten vom Tag in die Nacht. In diese Dämmerung hinein zaubert Choreografin Anja Gysin eine wunderbar poetische Tanzgeschichte vom Reinertweg in Solothurn durch die Allee Richtung Aare bis hin zur roten Velobrücke.
Ob internationale Tanzprofis oder lokale Laien, alle spielen sie mit dieser herrlichen Umgebung, verweben sich mit Bäumen, nutzen Kies als Requisit, scheinen über Wiesen zu schweben. Die Aare wird zur Bühne, die Brücke zur Tribüne und zum Schauplatz für den Pianisten Samuel Blatter, der für die Musik und die Komposition verantwortlich zeichnet. «Es ist der Aussenraum, der micht fasziniert, weil er jede Aufführung einzigartig macht», sagt eine gelöste Anja Gysin nach der gelungen Premiere von gestern Freitag. Und es stimmt: genauso spannend wie die Tanzenden sind die Reaktionen der Umwelt: Spielende Hunde werden verwirrt, Kinder zum Mittanzen animiert, Festbrüder inspiriert, Spaziergänger erschreckt. Beim Schlussbild fehlte der Mond, dafür musste Dampfboot «DS St. Urs» dem Tanzboot ausweichen. Ich gebe fünf Sterne.
Die Blaue Stunde findet täglich statt noch bis am Mittwoch 14. Juni jeweils um 21:21 Uhr; Ticketpreis: 25 CHF / ermässigt 20 CHF; Infos über die Aufführungen und die Dance Company findet man hier. Reservation: betweenlines@gmx.ch / 076 460 08 79