15. Mai 2002: Unglaubliche 15 Jahre ist es her, seit die halbe Schweiz ins 3-Seen-Land zur Landesausstellung Expo.02 nach Yverdon, Biel, Murten und Neuenburg gepilgert ist. Bloggerin Lucilia Mendes von Däniken blickt zurück auf unvergessliche fünf spannende Monate.
15 Jahre ist es her, seit ich vom 15. Mai bis 20. Oktober geschätzte 5000 Mal den Satz «expo02-Servicecenter, Mendes, grüessech» gesagt habe – und danach in verschiedenen Sprachen zig Fragen zur Expo beantwortet habe, Reservationen abwickelte, Tipps geben musste, bei welchen Pavillons sich langes Anstehen denn wirklich lohne, wo es das beste Essen gebe – aber eben auch Aussagen anhören musste wie zum Beispiel, dass diese Landesausstellung eine geldfressende Massenverblödung sei. Zugegeben, nicht alles lief rund an der Expo.02, das kriegten wir am Telefon hautnah mit. Wir spürten aber auch täglich, dass wir Teil von etwas ganz Grossem waren. Teil eines einmaligen Projektes, an das man gerne zurück denkt.
Besucht habe ich jede Arteplage. Manche nur kurz. Rückblickend definitiv viel zu wenig von überall und allem. Geblieben sind viele Erinnerungen: die grünen Schilfstäbe in Neuenburg, das coole Kino in Yverdon und auch das oui-sagen dort. Geträumt habe ich in einem meiner Lieblingspavillons: «sWISH», gestaunt bei «Magie de l’Energie» Konzerte gehört in Biel. In Murten den Monolith bestaunt und mir in der «Blinden Kuh» nasse Socken geholt.
15 Jahre ist das nun her. Ich vermisse einiges und kann kaum glauben, dass man an den «Tatorten» kaum mehr Spuren des Grossevents entdecken kann. Ich wünsche mir das Café Mondial in Yverdon zurück, den Klangturm in Biel, das Gewimmel an manchen Tagen zwischen den Pavillons. Ja, sogar, die Motzer am Telefon. Wie gerne würde ich das wieder in Kauf nehmen für ein paar unvergessliche Stunden auf dem Gelände einer neuen Landesausstellung.
Und mit jedem Tag, der seit der Schliessung vergangen ist, steigert sich der Gedanke: Ich habe mächtig Lust auf eine neue Landesausstellung. Ich vermisse die Expo, ich wünsche mir eine Neuausgabe. Hoffnung keimte am Samstag beim Lesen der Zeitung auf: Drei Teams sind an der Ausrichtung einer Landesausstellung 2027 interessiert. Also in zehn Jahren. Und ich weiss jetzt schon: Ich werde mir mit Vergnügen die Füsse wundlaufen, ich werde Schlange stehen, wo es sich lohnt. Ich werde mir Konzerte anhören – und auch das Gemotze von Leuten, die den Sinn hinter solchen Grossanlässen nicht sehen. Und ich werde – wenn immer möglich – wieder als Helferin mit anpacken. Aber diesmal nicht in einem Callcenter abseits vom Geschehen, sondern «zmitzdrin»!
Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.