Vor 16 Jahren hat zmitz-Bloggerin Lucilia Mendes von Däniken erstmals Kuno Lauener interviewt. Gestern Abend durfte sie nach dem Konzert das Interview wiederholen. Wie das Konzert war und wie es zum Interview kam – lest selber.
Als ich hörte, dass die «Züris» endlich wieder auf Tournee sind und den Tourneestart im Kofmehl feiern werden, sind mir ganz viele Erinnerungen durch den Kopf gegangen. An die diversen Live-Tests (Konzertproben), die Kuno Lauener und Co vor einigen Jahren im Kofmehl machten, bevor es dann auf die grossen Bühnen der Schweiz ging. An Begegnungen im und rund ums Kofmehl oder an Festivals in lockerer Stimmung vor und nach Konzerten. An die überraschende Begegnung mit Kuno und Familie am Landhausquai an einem Fasnachts-Sonntag, kurz vor dem Umzug. Und vor allem an mein erstes Interview mit ihm. Draussen, vor dem alten Kofmehl. Auf den Larssen sitzend und mit roten Wangen – einerseits von der Sonne, andererseits vor Aufregung.
Genau dieses Interview sollte wiederholt werden. Der Manager winkte ab. Zu gross sei die Aufregung vor dem ersten Konzert der offiziellen Tournee. Evtl. sei nach dem Konzert ein kurzes Treffen möglich. Versprechen könne er aber nichts. Und dann stehen sie auf der Bühne – in neuer Bandzusammensetzung, einige Jahre gealtert und trotzdem in alter Frische. Der Funke sprang vom ersten Ton aufs Publikum rüber. Man spürte sowohl von der Bühne als auch vom Zuschauerraum her: Das Warten hat ein Ende. Endlich wird wieder «gemundartrockt» – und zwar «fadegrad!». Zwei Stunden lang und mit vier Zugabeblöcken. Es ist kein «alle gröhlen laut die Texte mit»-Konzert. Die Liedwahl macht es etwas schwer, die grossen Hits kommen, aber nicht in Massen. Genau richtig dosiert, so dass der Fokus auf das Geschehen auf der Bühne gerichtet ist. Entspannt, gemütlich, ein Wiedersehen mit alten Freunden und zwar sowohl auf als auch vor der Bühne.
Gelöste Stimmung nach dem Konzert. Erleichterung, man sieht es den Musikern an. Und auch der Manager atmet auf, erlaubt das Interview und überredet danach die Band zu einer absoluten Premiere: Autogramm- und Selfie-Stunde im Kofmehl Foyer. Irgendwie werden die «Züris» einfach nicht älter, wirklich nicht.
9. Oktober 2001* |
4. Mai 2017 |
War die Aufregung vor der Veröffentlichung der neuen CD «RZG» geplant? Bist du vor jeder Veröffentlichung so nervös wie dieses Mal? Wie läuft es im Züri-West-Team? Du bist 40 Jahre alt geworden. Wie hat sich deine Weltanschaung verändert und wo siehst du dich in zehn Jahren? (* Quelle: Solothurner Zeitung – gekürzte Fassung)
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Begonnen haben wir damals das Interview mit Blick auf die Scheibe «RZG». Ihr spielt das Lied nicht mehr. Wie stehst du heute zu SRF3? Du sagtest 2001, dass die Nervosität mit jeder CD steigt. Dann muss es diesmal – nach einer langen Pause und mit neuen Bandmitgliedern – besonders heftig sein, oder? 2001 sagtest du, dass du in 10 Jahren Bands helfen und Songs schreiben möchtest, dass du vielleicht eine Spätausbildung zum Briefträger machen wirst, eine Familie gründen und ein Bauernhaus kaufen möchtest. Wie sieht die Bilanz nun nach 16 Jahren aus? Und wo siehst du Dich jetzt in 10 Jahren? Du siehst dich in 10 Jahren schon in einem Altersheim??
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Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.