Bloggerin Nadine Schmelzkopf war erstmals an einer Kulturnacht unterwegs. Mit welchen Eindrücken sie nach Hause gegangen ist, könnt ihr hier lesen.
«Aufgefallen»:
Pläne ändern sich. Meine Programmplanung von der Kulturnacht änderte sich schon, bevor ich überhaupt meine Tour angefangen hatte und am Schluss besuchte ich nur einen Anlass von denen, die geplant waren.
«Umgefallen»:
Der erste Anlass den ich besucht hatte, war das Konzert von Milian. Weshalb es mir so gefallen hat, kannst du weiter unten lesen.
«Abgefallen»:
Die Lesung von Angelia Maria Schwaller im Museum Altes Zeughaus war eher ein Graus und kein Schmaus. Das Gesamtpaket sagte mir einfach nicht zu.
…und so war Nadines Tour:
Nachdem ich die ersten Anlässe verschlafen hatte, startete ich um siebzehn Uhr endlich. Mein erster Anlass war das Konzert von Milian, früher bekannt als Zettel. Ich war sehr überrascht, als ich im Stadttheater ankam und ich mit Abstand die Jüngste war. Wie ich später merkte, änderte sich dies an den anderen Anlässen auch kaum. Nach dem ersten Song war ich schon in diesen Mann verliebt. Seine Stimme war einzigartig und seine Texte strotzten vor Humor. Ich wollte, dass dieses Konzert nicht mehr aufhört. Leider verging die Halbestunde wie im Fluge.
Danach ging ich spontan ins Museum Altes Zeughaus zur Lesung dreier Autoren. Als erstes las Rolf Hermann seine Texte vor. Der ganze Saal lachte, ich jedoch verstand kein einziges Wort. Seine Texte sind nämlich auf Walliserdeutsch. Angelia Maria Schwaller war als Nächste an der Reihe. Wie oben schon erwähnt, konnte sie mich gar nicht überzeugen. Sie las ihre Texte lustlos und ohne Gefühle vor. Ausserdem war die Stimmung sehr bedrückt. Nach ihr war noch Simon Chen an der Reihe. Dieser Typ ist einfach genial! Seine Texte und seine Art vorzutragen stachen mit viel Humor heraus. Mit seinem ersten Text über die Schwierigkeit der verschiedenen Dialekte, hielt er das ganze Publikum schon im Bann.
Nach diesen drei Vorlesungen eilte ich in den Kantonsratsaal um an der philosophischen Diskussion über die These «Das Volk hat immer Recht?» teilzunehmen. Die Moderation führte Andreas Gross, langjähriger Nationalrat und Vertreter der Schweiz im Europarat. Er erwähnte sehr spannende Ansätze. Obwohl der Saal beinahe voll war, beteiligten sich leider wenige Leute an der Diskussion. Schlussendlich war sie aber sehr packend und man hätte noch sehr lange darüber philosophieren können.
Nach diesem Austausch brauchte ich eine Verschnaufpause und ging kurz nach Hause. Pünktlich um 21 Uhr ging ich ins Alte Spital um Long Tall Jefferson im Rahmen der Acoustic Nights zu hören. Der Luzerner berührte mich mit seinen melancholischen Texten und seiner sehr speziellen Stimme. Trotz dessen hörten sich seine Lieder für mich alle sehr ähnlich an. Leider ein bisschen zu ähnlich.
In der Theorie wäre meine Kulturnacht nach diesem Konzert eigentlich fertig gewesen, aber spontan entschied ich mich mit ein paar Freunden an das Konzert von Mister Milano im Stadttheater um Mitternacht zu gehen. Ganz ehrlich? Diese Band ist eigenartig. Ihr Auftreten, ihre Musik, einfach alles. Das Konzert dauerte schlussendlich knapp eine Stunde und solange ich meine Augen geschlossen hielt, genoss ich den Elektro-Pop mit italienischem Gesang in vollen Zügen. Mit geöffneten Augen hielt ich es jedoch nicht aus. Der Leadsänger hatte eine starke Neigung zur Selbstdarstellung und ich konnte nicht genau erkennen, was genau die Rolle der Backgroundsängerin war. Sie spielte ab und zu irgendein Instrument und ansonsten tanzte sie im Hintergrund ein bisschen herum. Trotz allem war es ein sehr gelungenes Konzert.
Mein letztes Highlight dieses Abends war die Abschlussparty im Alten Spital. Marcel Frey, zmitz-Blogger, und Daniel Meister legten auf und die Stimmung war hervorragend. Mit Liedern aus den 70ern und 80ern beendete ich meine erste Kulturnacht.
Sie ist wohl die einzige Bloggerin, die das Prädikat «digital native» so richtig für sich beanspruchen kann. Und so bloggt sie nicht nur, sondern sie zaubert uns eine neue Website, gibt uns Tipps, wie wir die Social-Media-Kanäle wirkungsvoller füttern können. Und nebenbei besucht sie dann auch noch Konzerte – und kommentiert diese aus einer ruhigen Perspektive. Im Kreuz fühlt sie sich wohl – und sie ärgert sich schon mal, über Leute, die an Konzerten nicht tanzen.