Dr. Reto Jandl – äh unser Blogger Reto Stampfli – hat einen sprachlich unterhaltsamen Abend mit Bader & Dubach erlebt. Und sich zünftig inspirieren lassen. Lest selber.

Wer möchte sich an einem verregneten Freitagabend nach der Fasnacht schon den ollen Jandl antun? Erstaunlicherweise die halbe Stadt Solothurn! So war der Saal im Kreuz bis zum letzten Platz gefüllt und wie zu vernehmen war, sah es am Donnerstag und Samstag nicht anders aus. Bader & Dubach hatten zum musikalischen Wörterzertreten geladen. Die Sprache wurde zum Spielball: «jo brauch ma dn de germanistn? Jo de brauch ma, du suamm. waun de ned umgromm und umgromm und umgromm duan, daun is füü, wos ma gschriamm hom, fiar olle zeit gschduam.» Der Schauspieler und der Musiker fühlten sich im Element, vor allem bei Ausschnitten aus Jandls Sprechoper «Aus der Fremde». Grrrrrrrrrrrrrrrosartig, wenn man bedenkt, dass Jandl in seiner Frühphase als Spinner abqualifiziert wurde. Däs Pöbliküm ämüsierte sich bestens ünd würde vön den beiden Kunstlern richtiggehend mitgerissen ünd dürchgeschuttelt: «manche meinen lechts und rinks kann man nicht velwechsern. werch ein illtum!»

Reto ist sowas wie unser «Ehrenblogger». Nicht etwa, weil er uns bloggend eher selten die Ehre gibt, dann aber mit voller Intensität. Sondern weil er uns immer wieder die Stange hält – und dann plötzlich ganz spontan für «zmitz» in die Tasten haut. Seine Bücher passen genau so in unseren Blog, wie auch seine persönlichen Gedanken, die er auch schon in einen «1. August-Rede» verpackt hat.