In einer kalten Wintersnacht besuchte Bloggerin Sabrina Moser in der Klosterkirche Namen Jesu in Solothurn eine «musikalische Meditation» aus der Renaissancezeit. Sie empfand die sanften Töne als willkommener Balsam nach dem Trubel der Weihnachtszeit.
Jeweils am ersten Mittwoch im Monat findet um 17.30 Uhr in der Klosterkirche Namen Jesu regelmässig eine «musikalische Meditation» statt, eine kleine aber feine Aufführung mitten in der Arbeitswoche, wo man in dem schlichten Kirchenraum die Seele baumeln lassen kann.
Am 4. Januar war das Angebot besonders klein und fein. Lautenspieler André Paiva de Figueiredo und Altist Jane Tiik führten Lieder aus der englischen und französischen Renaissancezeit vor. Sanft und delikat, jedoch mit Gefühl und Ausdruck vorgetragen, versetzten die Lieder die Zuhörer in eine andere Zeit, wo Poesie und Verspieltheit zum Alltag gehörten. Verständlich in Englisch und Französisch gesungen und zärtlich begleitet, erzählten die Lieder von Liebe – sei sie verloren, gewonnen, verschmäht, oder vergebens.
Am Anfang und am Ende der Aufführung durfte der Lautenspieler auch alleine seine Künste darbieten. In sich gekehrt und völlig einig mit seinem Instrument spielte der geborene Brasilianer Werke von Francesco Canova da Milano (1497-1543) und Robert de Visée (1655-1732). Letzteres Stück wurde besonders dadurch akzentuiert, dass Paiva de Figueiredo seine Laute gegen eine Theorbe austauschte, die mit ihren vielen langen Saiten schon allein optisch den Konzertbesuch wert war.
Auch still und in sich gekehrt ging das vergnügte Publikum bei leichtem Schneefall nach Hause. Die «musikalische Meditation» hat ihrem Namen alle Ehre gemacht.
Mehr Information zu der monatlichen Konzertserie gibt es hier.