Weihnachten mit Heidi Happy ist zauberhaft! Ein Glanz in märchenhafter Pracht. Irgendwie verliebt sein. Verliebt sein in den Weihnachtsmann und seinen Schlitten mit all den Geschenken. Kerzenlicht. Wattegrosse Flocken aus Zucker und Schnee. Glückliche Kinderaugen und Wunderkerzen. Hollywood! … so das Fazit von Blogger Mirco Koch nach dem Konzert von Heidi Happy.

Ich selber vermag mich noch kaum auf die besinnliche Zeit einzustellen. Es ist ja auch erst Anfang Dezember und die Welt erinnert an alles andere, als an Dean Martins «Winter Wonderland». Weihnachten? Das gibt es nur im Märchen, denke ich, und schlendere durch die hellbeleuchtete Altstadt, vorbei an Schaufenstern voller verlockender Köstlichkeiten, hin zum Kulturm ans Konzert.

Vom ersten Ton an zaubern Heidi Happy und ihr Lieblingspianist Ephrem Lüchinger, wie sie ihn nennt, den Glanz in unsere Augen. Dean Martins «Walking on a Winter Wonderland», «Let It Snow» oder «I’m Dreaming Of A White Christmas» rühren uns. Das vielleicht schönste Weihnachtslied an diesem Abend stammt von Happy selber und heisst «Snow falls on the Patio» (Schnee fällt auf die Terrasse).

Auf der Setliste sind viele amerikanische Weihnachtslieder, ab und zu klassisch interpretiert, mal verspielt jazzig, manchmal lustig, wie in «Santa Claus Got Stuck in my Chimney» beispielsweise. Ergänzt mit eigenen Songs, ergeben diese eine gute Mischung von 24 Songs, die das Duo auf ihrer Weihnachtstour im Gepäck hat. Nach fast zwei Stunden Musik bekommt das Publikum noch eine ungeplante Zugabe. Spontan kramen die beiden den wunderbar tragischen Song «In The Garden» aus ihrem Fundus und erfinden ihn «neu».

Ich werde bestimmt mehrstimmig träumen nach diesem Konzert! Mir gefällte es nämlich sehr, wie Heidi Happy ihre Loopmaschine einsetzt. Dank diesem Gerät kann sie ihre Stimme mehrstimmig werden lassen. Ob im wunderschönen Liebeslied: «In your Heart» oder gegen Ende im Katerlied: «O-o-oh» aus der CD «Flowers, Birds and Home». Davor wunderbar in «My Love Won’t Wait for You» aus «Hiding with the Wolves». Heidi «loopt» sich immer wieder zu einem Chor! Das finde ich super und es tröstet mich ein wenig. Trösten? Mir fehlt an diesem Abend Happys Band ein wenig. Und mit der Band fehlt mir das wunderbare «Legendary Lightness»-Schlagzeug, das für mich viel vom Happy-Sound ausmacht.
Nach so viel weihnächtlicher und winterlicher Stimmung bin ich schon einigermassen enttäuscht, als ich den Kulturm verlasse und keine einzige Schneeflocke vom Himmel fällt. Die Welt ist wie vorher und nichts, ausser die hell leuchtenden Bäume des Amthausplatzes, erinnert mich an Weihnachten. Merry Christmas.

Übrigens Auf Youtube gibt es eine weitere weihnächtliche Perle:
Monotales feat. Heidi Happy: «All I Ever Get for Christmas Is Blue»
Monotales sind am 8. Dezember 2016 zu Gast im Alten Spital in Solothurn.