zmitz stellt im Adventskalender 2016 kleine und weniger bekannte Museen im Kanton Solothurn vor. Heute: das Museum uhrundzeit in Welschenrohr. Seit vier Jahren befindet es sich in einer ehemaligen Uhrenfabrik mitten im Dorf. Andreas Fluri beantwortet die zmitz-Fragen.
Seit wann gibt es Ihr Museum?
Der Verein «freunde der thaler uhrmacherei» wurde im Jahr 2001 gegründet. Das Museum befindet sich seit 2012 in den Räumlichkeiten der ehem. Uhrenfabrik «Technos».
Wie viele Leute arbeiten hier?
Es sind fünf Personen im Vorstand, die den grundlegenden Betrieb des Museums sichern, zusätzlich sind sechs Personen für grössere Events abrufbar.
Was ist Ihr wertvollstes, liebstes, wichtigstes (ob finanziell, von der Bedeutung, betreffend Anschaffungsaufwand usw.) Objekt?
Im Museum befindet sich eine Wanduhr die 1745 von der Uhrmacherfamilie Gunziger gefertigt wurde. Die Uhr ist ein rares Beispiel für die frühe Uhrmacherei im Thal und zeugt vom handwerklichen Geschick der Leute im Dorf. Sie hat spezieller Weise Welschenrohr nie verlassen und zeigt bis zum heutigen Tag die Zeit an.
Wo haben Sie Ihre Objekte her? Kommen sie aus einer (Ihnen) übertragene Sammlung? Kaufen Sie sie auf der ganzen Welt zusammen? Sind es Schenkungen?
Die Sammlung stammt aus überwiegend privaten Besitz. Etwa ein Drittel der rund 1000 Objekte sind Schenkungen, die übrigen Exponate sind als Leihgaben im Museum. Käuflich erworben sind eher nur wenige Stücke.
Wieso sollte man demnächst mal Ihr Museum besuchen?
Das Museum zeigt eindrucksvoll die Geschichte eines wichtigen Industriezweiges im Thal, wo zu Spitzenzeiten gut 2600 Personen einen Arbeitsplatz hatten.
Wie finanzieren Sie sich?
Haupteinnahmen sind die Eintritte, Führungen sowie Workshops. Die Vereinsmitglieder, sowie die Gemeinde Welschenrohr unterstützen mit ihren jährlichen Beiträgen den Betrieb des Museums.
Wie viel Ressourcen wenden Sie für das Museum auf?
Geleistete Stunden aller ehrenamtlichen Helfenden sind bei gut 850 – 900 Arbeitsstunden jährlich.
Was ist Ihre Motivation, ein Museum dieser Art zu betreiben? Was ist es, das Sie «packt»?
Den Besuchern die faszination der Zeitmessung näher zu bringen. Die Zeitmessung auch mal von einer anderen Perspektive zu sehen, betrifft dieses Thema doch Jung wie Alt, von der ersten Stunde unseres Daseins bis zur Letzten. Projekte mit Workshops zu kreieren, die das Museum beleben und die Besucher fasziniert. So wird neu bei uns z.B. die Möglichkeit angeboten, seine eigene mechanische Armbanduhr zusammen zu stellen.
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zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.