zmitz stellt im Adventskalender 2016 kleine und weniger bekannte Museen im Kanton Solothurn vor. Heute: der Verein Hangar 31. Er ist zwar (noch) kein richtiges Museum, beherbergt aber das älteste noch fliegende Militärflugzeug der Schweiz. Präsident Peter Brotschi beantwortet die zmitz-Fragen.
Seit wann gibt es Ihren Verein?
Die Gründung war im August 2014. Seit Mai 2015 haben wir die Dewoitine D.26 im Flugbetrieb.
Wie viele Leute arbeiten hier?
Wir sind sieben ehrenamtliche Leute im Vorstand, einige mehr, die uns im Flugbetrieb und an Airshows zu Hilfe kommen, rund 100 Mitglieder und Aberhunderte von Fans
Was ist Ihr wertvollstes, liebstes, wichtigstes (ob finanziell, von der Bedeutung, betreffend Anschaffungsaufwand usw.) Objekt?
Wir haben im Moment nur ein Objekt, eben die Dewoitine D.26 HB-RAG/286. Es ist das älteste fliegende Militärflugzeug der Schweiz und repräsentiert eine wichtige Epoche des Flugzeugbaus Ende der 1920iger Jahre. Das Flugzeug wurde in Thun bei der Eidgenössischen Konstruktionswerkstätte gebaut.
Wo haben Sie Ihre Objekte her? Kommen sie aus einer (Ihnen) übertragene Sammlung? Kaufen Sie sie auf der ganzen Welt zusammen? Sind es Schenkungen?
Die Dewoitine war bis 1964 in Grenchen als Schleppflugzeug eingesetzt. Dann vergammelte sie während fast 30 Jahren. Zwischen 1994 und 2000 wurde sie von sieben pensionierten Technikern der Luftwaffe in 11`000 (!) ehrenamtlichen Arbeitsstunden in Interlaken wieder flugtauglich restauriert. Dann war sie bis 2010 im Flieger- und Flab-Museum in Dübendorf ausgestellt und nach einer Zwischenstation bei einem Flugzeugsammler in der Ostschweiz holten wir sie wieder nach Grenchen.
Wieso sollte man demnächst mal Ihr Museum besuchen?
Wir haben noch kein Museum, eine Realisierung ist unsere Vision. Die Dewoitine zeigen wir im Sommerhalbjahr mehrmals an Flugtagen im In- und nahen Ausland.
Wie finanzieren Sie sich?
Durch Mitgliederbeiträge, Spenden und Sponsoring. Ebenso haben wir Einnahmen von den Flugtagen und verkaufen einen Kalender mit sehr schönen Flugaufnahmen. Das Flugzeug eignet sich sehr gut als Werbeträger, da es jedes Jahr an den Flugtagen X-tausend Mal fotografiert und gefilmt wird.
Wie viel Ressourcen wenden Sie für das Museum auf?
Wir zählen die Stunden nicht, da wir alle begeistert sind, ein fliegendes technisches Kulturdenkmal der Eidgenossenschaft zu erhalten…
Was ist Ihre Motivation, ein Museum dieser Art zu betreiben? Was ist es, das Sie «packt»?
Die Fliegerei ist ein sehr faszinierendes Metier. Und wenn dann noch die Historie dazukommt, dann ist es einfach fantastisch. Die Piloten, die diese Maschine bis 1948 in der Luftwaffe geflogen haben, sind längst nicht mehr unter uns. Es nimmt schon fast mytische Züge an, wenn man sich überlegt, wie dieses Flugzeug über einer Schweiz geflogen ist, die ein völlig anderes Aussehen hatte als heute. Wir wollen, dass die Dewoitine 100 Jahre alt wird.
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zmitz würde es ohne Fabian nicht geben. Denn im Jahr 2014 gründeten er und Lucilia den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn sichtbar zu machen. Fabian erzählt unter anderem die Hintergrundgeschichten. Denn auf dem Kulturparkett fühlt er sich wohl, kennt die Kulturschaffenden mindestens genau so gut wie die Kulturveranstalter und weiss auch um kulturpolitische Zusammenhänge. Als Blogger ist er in allen Sparten zuhause. Er ist aber nicht nur Co-Leiter der Redaktion, sondern kümmert sich als Präsident des Vereins darum, dass auch formal bei uns nichts aus dem Ruder läuft.