Die Solothurner A-cappella-Formation «The Nightingales» feiert am kommenden Wochenende ihr 25-Jahre-Bühnenjubiläum. Und sie finden «25 Jahre sind genug!». Wie ernst es ihnen damit ist, erzählen drei Mitglieder, die schon seit vielen Jahren dabei sind.
Welche Erinnerung hast du noch an die Gründung/an die Anfangszeiten von Nightingale?
Trotzdem waren wir alle topmotiviert und stundenlang am Üben der immer gleichen zwei verzwackten Takte des Songs «the Nightingale».
Dann der spezielle Moment an dem Markus, unser jetziger Leiter, an eine Probe kam. Ich hatte den Auftrag ein Lied einzuführen und war heillos überfordert… tja und dann kam eben Markus und hat das musikalische Zepter liebevoll und kompetent übernommen, bis heute!
Wo hattet ihr das erste Konzert und welcher Erinnerungen hast du noch daran?
Gubler: Kächschüür Oberdorf? Mit den drei ersten hart geübten Songs, die wir stolz präsentierten
Noser: Nicht das erste, aber eines der ersten Konzerte war eine Matinee im ehemaligen «Leuen» Solothurn.
Die Leute frühstückten und klapperten mit ihrem Besteck und Geschirr, während wir uns die Seele aus dem Leib sangen.
Welches Konzert wirst du nie vergessen und warum?
Gubler: Das Konzert in Urbania (Italien), weil vor allem die Anfahrt sehr spannend war. Der Konzertbus blieb in einer Kurve eines engen, steilen Gässchens hängen und die grosse Seitenscheibe sprang in Tausend Stücke. Wir bekamen Hilfe vom halben Dorf.
Und welches möchtest Du am liebsten vergessen?
Gubler: Am liebsten vergesse ich das Konzert, das ich tatsächlich vergessen hatte. Nach einem Telefonanruf (wir sind am Einsingen!) sprang ich noch schnell in mein Konzerttenu und war rechtzeitig auf der Bühne.
Warum bist du nach 25 Jahren immer noch voll motiviert dabei?
Gubler: Weil ich den Moment so liebe, wenn 8 Stimmen zu einem wunderbaren Klang(körper) werden. Magisch! Singen macht süchtig.
Genug habt ihr anscheinend noch nicht. Was wäre aber ein Grund aufzuhören?
Gubler: Wenn Markus bei jedem Song immer sofort zufrieden wäre. Wenn meine Stimmbänder nur noch Vibrato-Klänge erzeugen vor lauter Brüchigkeit.
Werdet ihr bei den Jubiläumskonzerten etwas sentimental sein? 🙂
Gubler: Es besteht kein Grund! Wir sind alle noch da, zwar nagt der Zahn der Zeit an unseren Körpern, die Stimmen sind jedoch da in alter Frische!
Studer: Nein, ich bin vor Publikum eigentlich nicht sentimental, aber ich lasse mich überraschen…
Noser: Wahrscheinlich nicht, vielleicht nachher. Die Konzentration wird voll für den Auftritt gebraucht. Was ist der nächste Stimmton, wie schnell ist das Tempo des nächsten Stücks, wo ist meine Position auf der Bühne, wo ist der Fokus, …
Jubiläums-Konzerte: Sa, 19. November, 20 Uhr sowie So, 20. November, 17 Uhr, Kleiner Konzertsaal, Solothurn.
Infos zu den Nightingales und den Jubiläumskonzerten findet man hier.
Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.