zmitz-Blogger Mirco Koch hat vergangene Woche das Konzert von «Baum» im Kofmehl besucht. Die Raumbar war alles andere als ausverkauft. Und trotzdem war das Konzert ein Erfolg.
Nur gerade dreissig Nasen fanden am Freitagabend den Weg in die Raumbar, wer da war, wurde mehrfach belohnt. Baum spielte ein eineinhalbstündiges, intensives Konzert. Dazu kamen am Ende noch zwei intime Zugaben als Geschenk.
Intime Zugaben? – Ja! Baum und seine Mannen mischten sich für die Zugaben unters Publikum und sangen mitten in der Raumbar und weit weg von der «sicheren» Bühne unplugged zuerst Bob Dylans «I Shall be Released», dann Lou Reeds «Walk On the Wild Side». Bei vielen seiner Songs (alle ausser den beiden Zugaben stammen aus seiner eigenen Feder!) erzählte Baum in seiner radiophonen, wunderbar warmen Stimme, wieso gerade dieser oder jener Song den Weg auf die Setlist und damit auf die Bühne fand. Wieso also dieser unerreichbar schöne, aber auch durchsichtig gespielte Reed-Hit «Walk On the Wild Side»? Baum erklärte, dass am Tag, als er im Vorprogramm von Susanne Vega auftrat, Lou die Bretter, die die Welt bedeuten für immer verlassen hatte… Es war damals das erste Mal, dass er diesen Song live spielte – Ich verkniff mir eine Träne.
Es machte Baum offensichtlich nichts aus, dass nur wenig Leute den Weg ans Konzert fanden. Er spielte sein Programm, als wäre er auf der schönsten Bühne in der grössten Halle – just a Perfect Day! Baum spielte, weil er spielen muss, weil er für die Musik schon mal alles aufgegeben hat, und er spielte ohne den kleinsten Zweifel, kompromisslos und gut.
Seit drei Konzerten ist Gitarrist Chris Heath in der Band! Es ist unglaublich, wie es Baum nach der Show vor dem Kofmehl gleich selber beschreibt, «Chris ist in der Lage, die Songs so zu spielen, wie sie gespielt werden müssen»! Er nennt Chris das «Baby» der Band, und als Scherz fügt er an, dass Chris jeweils den Kaffee holen muss – Ich aber denke mir: Wow – Wehe, wenn dieses Baby gross wird… – das wird musikalisch noch ganz andere Sphären erreichen. Es ist ja jetzt schon unbeschreiblich, was dieser Chris aus seiner Gitarre kitzelt.
Nun warte ich auf den neuen Longplayer «Kingdom Of The Upright Man», den Baum Ende letzten Jahres in New York aufgenommen hat, und der demnächst erscheinen wird. Bis dahin höre ich mir «Penpapercoffee» an und träume zu «Home one day».
Mehr Infos zu Baum gibt es hier.