Rund um das Eishockey-Häuschen in Etziken wird es mit jeder Stunde etwas ruhiger. Wo gestern noch Tausende schwoften, plauderten und gute Musik geniessen konnten, fahren nun Stapler hin und her, werden Gerüste abmontiert und es wird «gfötzelet». Das 20. Openair Etziken ist Geschichte. Eine schöne, wie Bloggerin Lucilia Mendes von Däniken findet.

Was 1994 aus einer Bieridee des Donnschtigclubs entstanden ist, feiert an diesem Wochenende seinen 20. Geburtstag. Besuchten zu Beginn knapp 200 Wasserämter die Party beim Bahngeleis, so zog es im 2016 mehrere Tausend Festivalbesucher ans trotz allem immer noch kleine und feine Openair in Etziken. Es sollte eine Jubiläumsausgabe der Superlative werden. Das Openair war bereits im März ausverkauft. Das gabs noch nie! Und als im Juni noch eine weitere Tranche Tickets verkauft wurde, verschwanden auch diese wie warme Weggli. Kein Wunder, hatten sich doch die Verantwortlichen zum Geburtstag ein unglaubliches Line-Up zusammengestellt. Patent Ochsner, Stefanie Heinzmann, Glasperlenspiel, Bligg… Regelmässige Kofmehlgänger (und von denen gibts in Etziken viele) haben zwar bei diesem Aufgebot ein Déja-vu, aber warum das Rad neu erfinden? Die Rechnung ging auf und das Wetter spielte mit.

Schon beim Kinderopenair am Donnerstag verzeichnete man einen Rekord. Der Besucheraufmarsch stieg um rund 600 auf 1600 – und bescherte dem OK einen vielversprechenden Aufklang. Abends wurde dann im Festzelt das Jubiläum zelebriert. Die geladenen Gäste durften einen Blick hinter die Kulissen werfen. Und so weiss nun auch ich, wo sich die Stars in die Sofas kuscheln, von wem sie kulinarisch verwöhnt werden, wo sie ihre Ruhe finden und wo eben eher nicht. Hört man dem OK und den Helferinnen und Helfern zu, wird bald klar, wo das Geheimnis des Erfolgs steckt: In ganz viel Herzblut. Viele der Helfer sind seit Beginn dabei – und werden wohl auch noch lange auf irgend eine Art und Weise beim Openair Etziken anpacken. Highlight des Jubiläumsanlasse war übrigens ein Film, der auf sehr lockere und unterhaltsame Weise die letzten 20 Jahre Revue passieren liess.

Ach… und dann war da eben noch der Freitag und Samstag. Ich gebe es zu, als Wasserämterin steht bei mir in Etziken das Musikalische etwas im Hintergrund. Klar bounct man bei Dodo etwas mit oder singt lauthals die Ochsner-Lieder, aber das Sehen und gesehen werden macht in Etziken auch mächtig Spass. Irgendwie erinnert mich das Ganze immer an einen «Familieschluuch»: Man trifft Leute, die man zum Teil schon lange nicht mehr gesehen hat, lässt Erinnerungen hoch leben, gönnt sich ein Gläschen oder zwei, lässt die Seele baumeln und denkt am Schluss «Ach isch das schön gsi!». Mehr gibts am 28./29. Juli 2017. Ich freue mich schon drauf!

Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.