Fussball beherrscht die Leinwände und Bildschirme zurzeit sehr. Was bedeutet das für die Kinos? Mark von Gunten und Romana von Gunten sowie Bettina Schönberg-von Gunten – Betreiber von den Kinos Palace und Capitol – haben uns zu diesem Thema ein paar Fragen beantwortet.
Für Zuschauerrekorde sorgen im Moment auf Bildschirmen und Leinwänden nicht Filme sondern die Spiele der Fussball-EM 2016. Wirkt sich das auf euer Geschäft aus?
Auf jeden Fall. Attraktive Kinderfilme an den Nachmittagen sind weniger betroffen als die Abendfilme. Das beginnt bereits beim Film-Verleiher, welcher seine Filme nicht in die Zeit der EM programmiert und endet beim Besucher, der zu Hause oder im Public-Viewing die Spiele schaut. Wir nutzen diese Zeitfenster aus um in den Kinos anstehende Arbeiten zu verrichten. Die Capitol-Fassade und der Eingangsbereich bekommen zum Beispiel in diesen Tagen gerade einen neuen Anstrich.
Hilft das unstete Wetter etwas mit?
Definitiv beim Kinderprogramm. Bei regnerischem oder unsicherem Wetter kommen am Nachmittag viel mehr ins Kino. Wenn der Sommer dann wirklich wie Sommer ist, sind die Kinder lieber in der Badi.
Warum springt ihr nicht einfach auf den Zug auf und macht ein Public-Viewing im Kino?
In Solothurn gibt es bereits zwei sehr gute Public-Viewings, welche der Fussball- und Stadionathmosphäre sehr viel näher kommen, als das Kino das jemals könnte. Weiter werden im Kino im Uferbau die Spiele übertragen. Deshalb haben wir uns gar nicht dafür interessiert. Für einen Abend haben wir aber die Gelegenheit genutzt, den Spiess umgedreht und Kino im Public-Viewing gemacht. Wir haben mit BEACH STYLE zusammen, die LADIES NIGHT goes OPENAIR by KINO CAPITOL veranstaltet. Die Veranstaltung war ein riesiger Erfolg. Die Vorstellung war mit 565 Besucherinnen ausverkauft und viele Frauen haben keine Tickets mehr bekommen. 7
Hier ein paar Impressionen von Simon Kneubühl.
Es gibt ja auch diverse Filme, die sich ums Thema Fussball drehen, warum während Fussball-Grossanlässen nicht solche zeigen?
Diese müssten aktuell vom Verleiher auf den Markt gebracht werden und das ist in diesem Jahr nicht der Fall. Alte Fussball-Filme ausgraben und im Kino zeigen macht unserer Ansicht nach keinen Sinn, da Reprisen zu spielen immer sehr schwierig ist. Denn wenn man nicht einen grossen Anlass mit Rahmenprogramm aufbaut, sehen die Kunden keinen Grund für einen Film zu bezahlen, den sie schon gesehen haben oder eben gratis konsumieren können. Einen erfolgreichen Reprise-Event hatten wir letzten Herbst mit «Back to the Future». Hinzu kommt, dass die Fussballsättigung in der Bevölkerung gerade jetzt ausgesprochen hoch ist und sich ausschliesslich auf die EM konzentriert.
Interessiert ihr euch auch für die Fussball-Spiele? Welcher Nati drückt ihr die Daumen?
Solange die Schweiz mit dabei ist, sind wir natürlich für die Schweiz. Albanien und Island haben uns aber mit ihrer Leidenschaft und ihrem Feuer auch angesteckt.
Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.