Die Poetry Slam-Reihe «Mundgerecht» beendete am letzten Donnerstag ihre Saison in der Kulturfabrik Kofmehl. Eine Saison, in der es praktisch nur Höhen gab, mit einem leichten Dämpfer zum Abschluss, wie zmitz-Blogger Sven Düscher findet.
Ich bin regelmässig Gast bei Poetry Slams, vor Allem bei der «Mundgerecht»-Reihe in der Kulturfabrik Kofmehl bin ich eigentlich immer vor Ort, zum Teil auch schon auf der Bühne – und ich muss ganz ehrlich zugeben: Einen Text zu schreiben ist beinahe einfacher, als einen Bericht über einen Event zu schreiben.
Das Ganze hat verschiedene Faktoren. Zum einen treten jeweils mehrere Slammer auf, die ich am liebsten alle erwähnen würde – dazu fehlt mir jedoch der Platz. Anderseits ist ein Poetry Slam-Event auch jeweils sehr unterschiedlich – das Publikum und die Stimmung der Slammer spielen dabei eine relativ grosse Rolle.
In der letzten Ausgabe der Saison traten Lasse Samström (DE), Amina Abdulkadir, Remo Zumstein, Klaus Estermann, Désirée Koller und Stefan Abermann (AUT) auf. Die sechs Slammer versuchten in der ersten Runde teils mit witzigen und teils mit nachdenklichen Texten die Jury aus dem Publikum zu überzeugen. Trotz den zum Teil hohen Punktzahlen war die Stimmung im Publikum in der ersten Hälfte leider nicht ganz so toll. Die Organisatoren und Moderatoren Johnny Sollberger und Christoph Stapfer versuchten jeweils die Stimmung etwas zu heben, was ihnen jedoch nur mässig gelang.
Zum Glück wurde es jedoch in der zweiten Hälfte etwas lockerer. Das Publikum machte besser mit und zeigte sichtlich mehr Freude an den vorgetragenen Texten. Im Finale konnte sich der Burgdorfer Remo Zumstein gegen Amina Abdulkadir klar durchsetzen und somit den Sieg verbuchen – und natürlich den ersten Schluck Whisky geniessen (Tradition beim Poetry Slam. Der Gewinner bekommt eine Flasche Whisky, öffnet diese, nimmt den ersten Schluck und gibt sie dann den übrigen Slammern weiter).
Fazit: Die Sache mit der Stimmung könnte womöglich daran liegen, dass in dieser Ausgabe mehrere nachdenkliche bzw. nicht ganz einfach zu verstehende Texte vorgetragen wurden. Erfahrungsgemäss kommen im Kofmehl nämlich die lustigen, derben und bösen Texte besser an – jedoch kommt es, wie schon erwähnt, halt auch immer auf die aktuelle Stimmung im Publikum und bei den Slammern an. Dass die Stimmung bei der letzten Ausgabe der Saison nicht ganz so toll war, ist Meckern auf (sehr) hohem Niveau, finden auch die Moderatoren nach dem Event im Gespräch. Die ganze Saison konnte man nämlich bei jedem Slam in eine volle Raumbar blicken – was nicht nur den Organisatoren, sondern auch den Slammern mehr Spass macht!
Ich wünsche der «Mundgerecht»-Reihe weiterhin viele tolle Slammer und prall gefüllte Hallen in der nächsten Saison! Ihr macht das super!
Der Vielseitigste unter uns Bloggern – und der direkteste. Er sagt, was er sieht und versucht es gar nicht erst in Watte zu packen. Trotzdem ist er kein Pitbull, sondern eher ein Schosshündchen, das bei den Tönen der Ochsner – Sven, wie viele Konzerte hast du von denen schon auf deiner «Erlebt-Liste»? – weich wird. Er steht selber gerne Theater spielend auf der Bühne, organsiert Anlässe im Kreuz, das Kofmehl ist bitzli sein zu Hause – und wenn wir Infos zu Solothurner Newcomern brauchen: Sven hat sie.