Berlin scheint bei Solothurner Kulturschaffenden beliebt zu sein. Auch die Balsthaler Violinistin Bettina Sartorius hat dort ihr Glück gefunden.

Wieso und wann sind Sie nach Berlin gegangen?
1997 gewann ich das Probespiel bei den Berliner Philharmonikern für eine Geigenstelle

Und wie lebt es sich dort so im Vergleich zur guten, alten Heimat?
Berlin bietet sehr viel, gerade kulturell. Es ist eine schnelle Stadt. Jedoch vermisse ich oft meine alte Heimat mit der wunderschönen Bergwelt.

Wie unterscheidet sich das Kulturleben zwischen Berlin und der Schweiz?
Es ist etwas einfacher hier, weil es so viele Möglichkeiten gibt. In Berlin gibt es drei Opernhäuser, zehn professionelle Orchester, zwei Musikhochschulen… In der Schweiz gibt es zum Beispiel nicht mal einen professionellen Oratorienchor. Allein in Berlin gibt es zwei.

Was vermissen Sie hier, was Sie in ihrer Heimat hatten/hätten?
Hier sind die Menschen sehr direkt, was ich oft schätze. Aber manchmal wirkt es sehr unfreundlich und schroff. Da vermisse ich das Respektvolle, Freundliche der Schweizer. 

Es gibt ja Dinge aus der Schweiz, die man (ein bisschen) vermisst. Was ist das bei Ihnen? Was nehmen Sie jeweils mit, nachdem Sie mal wieder hier waren?
Unsere kleinen zweijährigen Zwillinge lieben die Blevitas sehr und da müssen wir immer ganz viele mitnehmen. Natürlich auch Greyerzer Käse und Schokolade…

Und was bringen Sie jeweils den Berliner Freunden und Bekannten aus den Ferien in der Schweiz mit?
Meine Schwiegereltern und auch Freunde wünschen sich immer Mostbröckli, natürlich auch Käse und seit neuem, Läderach Schoggi

Wo trifft man Sie regelmässig an? Wo verbringen Sie Ihre Freizeit? Wo trifft man Sie bestimmt nie an?
Natürlich oft in der Philharmonie und in der Freizeit viel auf dem Kinderspielplatz. Wo ich jetzt nicht hingehen würde, ist an die Fanmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule.

Aus welchem Grund würden Sie wieder in die Schweiz zurückkehren?
In der alten Heimat fühle ich mich irgendwie behüteter und seit ich Kinder habe, ist das noch stärker geworden. Auch politisch weiss man nicht so recht, wie das in Zukunft alles noch werden wird… Wenn unser Orchester in der Schweiz wäre, würde ich nicht überlegen müssen, ob Berlin oder Schweiz. 

Welches Solothurner Kulturlokal oder -ereignis fehlt Ihnen bzw. würden Sie nach Berlin zügeln?
Am liebsten würde ich die wunderschöne, barocke Altstadt mitnehmen. Da bin ich früher viel durchspaziert. Die wunderschöne Jesuitenkirche…

 

Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.