Mit der CD «Gar nichts kapiert» hat sich die Solothurner Formation «fe-m@il» einen Wunsch erfüllt. Es ist die erste Scheibe mit lauter eigenen Songs. zmitz-Bloggerin Lucilia Mendes von Däniken hat sich die CD angehört.
«Gar nichts kapiert» ist eine CD, die man nicht einfach so zum Kücheaufräumen hören sollte. Es lohnt sich – zumindest beim erten Mal – sich hinzusetzen und die Texte im Booklet mitzulesen. Die meisten Songs des Albums stammen von Tanja Baumberger (Text) und Martin Zangerl (Musik). Den musikalischen Bogen schlagen dazu Pit Wälti (Gitarre), David Jegge (Bass), Dani Lüthi (Schlagzeug) sowie als musikalischer Leiter Martin Zangerl (Tasteninstrumente). Das Spektrum der Musik reicht von Tango über Reggae bis hin zu Jazz.
Die Arrangements erinnern mich zum Teil stark an die Musik von Annette Louisan. Musik, bei der man unwillkürlich an einen kleinen, dunklen Musikclub mit runden Holztischchen und roten Samtvorhängen denkt – und bei dem man ein Glas Rotwein in der Hand halten möchte. Die bis auf eine Ausnahme – aber dazu später mehr – in Deutsch gesungenen Lieder erzählen von Liebesschmerz, vom Abhauen und Abschied nehmen, aber auch von Hoffnung, vom Verrücktsein und vom ersten Kuss.
Die Texte eher traurig und tiefgründig ernst. Die Musik dazu scheint mir manchmal etwas zu fröhlich, vor allem bei «Ganz vergessen» wären meiner Meinung nach etwas weniger beschwingte Töne passender. Und das Lied «Warum muss ich weinen?» driftet mir zu sehr in den Schlagerbereich ab. Sehr gut gefällt mir hingegen das Zusammenspiel von Text und Musik bei «Verrückt». Man kann sich bei diesem Lied wirklich vorstellen «im Anzug auf der Strasse zu tanzen und barfuss durch den Schnee zu stapfen…». Und das erste Lied «Alles im Lot» bahnt sich schon nach dem ersten Mal hören den Weg in meinen Kopf und bleibt dort als Ohrwurm noch lange hängen.
Ein besonderes Lied ist zudem die Nummer zehn (warum eigentlich nicht die elf?): «Mis Soledurn» ist ein Loblied auf «…Mis Stedtli vou Wunder und Gschicht». Gesungen in Soledurner Mundart. Vor ein paar Tagen hat «fe-m@il» das Lied anlässlich eines Überraschungskonzertes während des Samstagmarktes auf der St.-Ursen-Treppe vorgetragen. Beschwingt hat Tanja Baumberger die Marktbesucher um den Finger gewickelt.
Dies wird sie ganz bestimmt auch bei der CD-Taufe vom 22. Oktober in der Kulturfabrik Kofmehl in Solothurn wieder machen. Denn «fe-m@il» wirkt live noch viel lebendiger, als auf CD. Kein Wunder, Tanja Baumberger ist eine Entertainerin mit einer ausdrucksvollen Bühnenpräsenz.
Mehr über «fe-mail» erfährt man hier. Und Infos zur CD-Taufe findet man hier.
Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.