Zwei Solothurner wollen die Kulturszene etwas aufmischen. Wer hinter mondays kulturmanagement steckt, erzählt zmitz-Blogger Tim Felchlin.

Kultur kann überall und jederzeit entstehen, ohne Vorbereitung, ohne Planung und ganz spontan. Doch was wir Kulturkonsumenten zu hören und sehen bekommen, ist in aller Regel das Ergebnis eines Projekts, das nicht nur Kreativität, sondern auch eine Menge Organisation, Administration und Planung benötigt. Das wissen auch Remo Streit und Christoph Stapfer – und genau darin, ein Kulturereignis auf die Beine zu stellen, erkennen die beiden Solothurner ihre Stärke. Der dazu von ihnen ins Leben gerufene Verein nennt sich mondays kulturmanagement und soll dort ansetzen, wo andere Institutionen aufhören: Sie bieten keine fixe Lokalität und kein festgelegtes Programm, was keine Not, sondern viel mehr ihre Tugend sein soll. Denn vom Geburtstag der Grossmutter bis zum Grossevent in den Gassen der Stadt, in der Fabrikhalle, auf dem Ponyhof oder in der Bahnhofsunterführung, mondays kulturmanagement soll möglichst überall und in jeder Art Kultur ermöglichen. Soweit die Philosophie der beiden jungen Geschäftsführer. Doch bringen die zwei ambitionierten Kulturfanatiker genügend Know-how mit, um Kulturanlässe jeglicher Art und Weise zu ermöglichen? Christoph Stapfer und Remo Streit zumindest sind überzeugt davon.

Kulturell «gross geworden» sind beide vor allem im Theater Mausefalle. Bis September dieses Jahres wird das Laientheater von Remo Streit präsidiert und er, wie auch Christoph Stapfer stehen regelmässig auf der Bühne. Dabei sind sie nicht nur mit Kultur aller Art in Berührung gekommen, sondern konnten auch Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen, ob zum Lichttechniker, zum Schauspieler oder zum Fotografen.

Und an dieser Stelle macht sich die bescheidene Grösse und der «jeder-kennt-jeden-Faktor» von Solothurn mal wieder positiv bemerkbar. Von diesem Solothurner Netzwerk kann mondays kulturmanagement, gerade in der Anfangsphase des Projekts, profitieren, wie Christoph Stapfer sagt. Doch kann dieser Vorteil, nicht auch zum Stolperstein werden? Wie viele andere Solothurner, kenne auch ich Remo Streit und Christoph Stapfer aus der Solothurner (Kultur-)Szene. Man scherzt zusammen, reisst Witze und plaudert. Geht bei all dieser Vertrautheit nicht ein gewisser Ernst und die Professionalität ab, die für ihr Management nötig sind? Die bereits erwartete Antwort lautet «Nein». Auch als ich für zmitz meine erste Frage zu ihrem neugegründeten Verein stelle, erklären die zwei mir ihr Konzept souverän und stellen mir mit der Kinderdisco im Kofmehl und der Organisation des Brustkrebsmonats im Oktober zwei ihrer ersten Projekte vor. «Die Anfragen sind da und mit jedem Anlass können wir unseren Erfahrungsbereich erweitern», sagt Remo Streit zuversichtlich.

Ihrem Alter entsprechend, beide sind noch keine dreissig Jahre alt, sind sie aber nicht nur um ein frisches und junges Auftreten bemüht, sondern möchten selbst jungem Engagement eine Plattform bitten. Wenn immer möglich, wollen die beiden junge Technikern oder Handwerker mit den von ihnen geführten Projekten beauftragen.
Ich merke schnell, dass die beiden ihr Kulturmanagement äusserst ernst nehmen und professionell gestalten, auch wenn sie daneben mit Beruf und Ausbildung beschäftigt sind. Für mich persönlich bleibt der Wunsch, dass mondays kulturmanagement seinen Namen zum Programm macht, damit es in Zukunft auch montags mehr Kultur in Solothurn gibt.