zmitz-Bloggerin Béatrice Bader Sollberger macht sich Gedanken über das umfangreiche Angebot der Solothurner Kulturnacht. Ist es zu viel? Oder genug? Oder gar zu wenig?

Menschen erfreuen sich an Kunst, und das ist gut so. An der Nacht der Nächte  – der Solothurner Kulturnacht – kann zum wiederholten Mal Kunst im Überfluss genossen werden. Eine weitere Besonderheit: die Kulturnacht, welche den Tag zur Nacht macht und mit 31 Angeboten aus allen Sparten der Kunst aufwartet, beginnt bereits eine Stunde nach Mittag. An der Kulturnacht kann mann/frau/kind Kunst konsumieren bis der Arzt kommt. Macht der Anlass die Kunst zum Konsumgut, und kann diese dem Kommerz standhalten? Lässt sich die Idee des versammelten Film- oder Literaturschaffens im Städtchen einfach so umlegen auf ganz viel Kunstangebote in ganz wenig Zeit? Kann das Format dem Schaffen gerecht werden? Oder dem Publikum? Soll nun viel Kunst in wenig Zeit konsumiert werden, und schwuppdiwupp ist das Soll an Kultur erfüllt hat für den Rest des Jahres? Oder ist KulturgängerIn, wer geschickt auszuwählen weiss und sich mit Kunstverstand nur ein oder zwei ausgewählten Angeboten hingibt.

Was also ist Sinn und Zweck eines Anlasses mit einer solch geballten Ladung Kultur innerhalb weniger Stunden? Machen mehr Angebote den Anlass besser oder profitieren umgekehrt mehr Kunstschaffende von mehr Aufmerksamkeit? Ein Happening? Ein Jahrmarkt der Kultur? Oder hinterlässt das neoliberale Versprechen gänzlicher (Wahl-)Freiheit vielleicht angesichts des tollen Kulturangebots und ob der Tatsache, dass man halt doch immer nur an einem Ort gleichzeitig sein kann, das Gefühl von Unfreiheit, nämlich vielleicht doch besser dort zu sein, wo man gerade nicht ist, weil man etwas verpassen könnte?

Gehen wir hin und finden es heraus! Viel Spass dabei!

Mehr zur Solothurner Kulturnacht gibts im zmitz-Beitrag vom 13.  März 2015.