Unglaublich wie viel man in einer Stunde lernen kann. zmitz-Bloggerin Lucilia Mendes von Däniken hat eine Mittagsführung im Naturmuseum Solothurn besucht – und ihre Meinung zu Geologie revidiert.
Die naturwissenschaftlichen Fächer waren nie so mein Ding. Wobei es nicht nur am Stoff, sondern oft auch an der Art und Weise lag, wie dieser vermittelt wurde. Vor allem Geologie war für mich immer ein Buch mit sieben Siegeln. Wohl auch darum hielt ich mich bei einem Besuch des Naturmuseums Solothurn immer nur sehr kurz im 2. Stockwerk auf. Die Tiere im Erdgeschoss sind einfach «Jö» und beim Frosch- sowie Vogelstimmen-Kasten im 1. Stock wünschte ich mir schon als Kind, dass ich das Museum für mich alleine hätte und so stundenlang alleine auf den beiden Automaten rumdrücken könnte.
Trotzdem, als ich vor ein paar Wochen wieder einmal im Naturmuseum war, warf ich einen Blick auf die neu entstehende Dauerausstellung im 2. Stock. Und der erste Eindruck gefiel mir: alles präsentierte sich heller und viel «aamächeliger». Wie aber den Zugang zu einer Materie finden, mit der man sich bisher nicht wirklich anfreunden konnte?
Mit Mittags- und Abendführungen will das Naturmuseum Interessiert einen Einblick in die Ausstellung ermöglichen. Am vergangenen Mittwochmittag führte der Geologe Silvan Thüring durch die neue Dauerausstellung der Erdgeschichte. – Und plötzlich war Geologie, resp. Erdgeschichte alles andere als trockene Materie. Wenn Silvan Thüring erzählt, wie die neue Ausstellung entstanden ist, was sich hinter dem roten Band an der Wand versteckt, wie das Museum zu den ausgestellten Exponaten gekommen ist, dann verfliegt die Zeit im Nu. Wer wissen möchte, warum sowohl das Frühstück als auch das Zähneputzen viel mit Geologie zu tun hat und wer gerne erfahren möchte, was sich zum Teil zwischen den Zeilen der Infotexte versteckt, dem seien die Mittags- und Abendführungen wärmstens empfohlen. Der Eintritt ist frei, anmelden muss man sich nicht.
Bis Ende 19. April sollte man zudem noch die Gelegenheit nutzen, die Ausstellung «Das Reh – durch Anpassung zum Erfolg» zu besuchen. Die Ausstellung gibt Antwort auf Fragen wie: «Rehe bejagen – warum?», erklärt welche Gefahren die Rehe bedrohen und zeigt auf, wie sich das Reh vom seltenen Wildtier zur häufigsten Huftierart der Schweiz entwickelt hat. Die Ausstellung ist sehr vielseitig und darum für Besucher jeden Alters zu empfehlen.
Infos zu weiteren Führungen und den laufenden Ausstellungen findet man hier.
Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.