Es braucht schon einiges, um mit nur 28 Jahren ein Comeback zu feiern. Aaron Carter tut dies derzeit. Seine Comeback-Tour führte den Kinderstar ins Kofmehl.

Aaron Carter ist zurück! Den jüngeren Bruder von Backstreet Boy Nick kennt man hier in der Schweiz vor allem wegen seinen Songs «Crush On You», «Surfin‘ USA» oder «I Want Candy». In den Staaten hatte er noch einige Singles mehr, die einigermassen erfolgreich waren. Aber bei uns war er meistens lediglich der kleine Bruder vom Backstreet Boy.

Aaron Carter ist heute 28 Jahre alt. 28 Jahre und bereits ein Comeback? Das kommt davon, wenn man mit gerade mal 9 Jahren bereits ins Musikbusiness geworfen wird und als Knirps schon Erfolge feiern kann. Beginnen wir von vorne. Aaron Carter veröffentlichte zwischen 1997 und 2002 vier Alben. Von da an hörte man nicht mehr viel von Aaron. Er war in einer MTV-Serie zu sehen, durfte bei «Dancing With The Stars» mitmachen und wurde wegen Drogenbesitz und -konsum festgenommen. Im November 2013 musste Aaron Privatinsolvenz anmelden mit 3.5 Millionen Dollar Schulden, welche er aber mittlerweile durch Fernsehauftritte und Konzerte in Amerika begleichen konnte.

Seit einigen Tagen ist Aaron Carter nun in Europa. Die Comback-Tour machte am Sonntag auch Halt in der Schweiz und zwar nirgends anders, als in der Raumbar der Kulturfabrik Kofmehl. Etwas mehr als 100 Leute (übermässig Frauen im Alter um die 30 Jahre) waren vor Ort und warteten gespannt auf das Konzert des Kinderstars. Da ich vom Konzert im Grossen und Ganzen nichts erwartete, konnte mich auch nichts enttäuschen. Ich war jedoch schon etwas geschockt, als ich erfuhr, dass das Playback über ein angeschlossenes iPad abgespielt wurde. Zudem sang Aaron nicht wahnsinnig viel. Hin und wieder kamen ein paar «Yeahs» oder «Put your hands Up» aus seinem Mund, aber der Grossteil war doch Playback. Was aber nicht anders zu erwarten war.

Ich amüsierte mich während dem Konzert köstlich. Nicht etwa weil es so gut war, sondern eben genau weil es so schlecht war. Zum Glück für mich, zum Unglück der Fans, verliess Aaron Carter die Bühne schon wieder nach gerade mal 40 Minuten. Nach dem Konzert fand aber noch das gross angekündigte «VIP Meet & Greet» statt. Bei welchem man zu einem Unkostenbeitrag von läppischen 80 Franken (statt Normalticket 25 Franken) noch ein Selfie mit dem Star schiessen durfte. Ich war erstaunt, dass sich doch ziemlich viele Damen ein solches Ticket gekauft haben und ihn somit noch treffen durften. Aber ganz ehrlich: «Gohts no?»

Und auch wenns jetzt nicht wahnsinnig toll klingt, was ich hier geschrieben habe: Es war ein toller Abend. Ich hatte Spass und konnte einige neue Leute kennenlernen die sich genauso amüsiert haben wie ich das tat.

Der Vielseitigste unter uns Bloggern – und der direkteste. Er sagt, was er sieht und versucht es gar nicht erst in Watte zu packen. Trotzdem ist er kein Pitbull, sondern eher ein Schosshündchen, das bei den Tönen der Ochsner – Sven, wie viele Konzerte hast du von denen schon auf deiner «Erlebt-Liste»? – weich wird. Er steht selber gerne Theater spielend auf der Bühne, organsiert Anlässe im Kreuz, das Kofmehl ist bitzli sein zu Hause – und wenn wir Infos zu Solothurner Newcomern brauchen: Sven hat sie.