Wie sehr die Solothurner an ihrem Stadttheater hängen, haben sie vor drei Jahren mit der deutlichen Befürwortung zur Renovation des ältesten Barocktheaters der Schweiz bewiesen. Auch die Spende des Vereins der Freunde des Stadttheaters Solothurn steuerte einen beträchtlichen Teil zur Renovation bei.
Man hat es den Solothurnern gedankt: Der Umbau des Stadttheaters ist mehr als geglückt, wovon ich mich am Tag der offenen Tür überzeugen konnte. Mit mir liessen sich rund 600 Leute Führungen durch die neuen und alten Theatergemäuer nicht entgehen. Es wären mit Sicherheit noch einige mehr gewesen, hätten die Verantwortlichen des Stadttheaters die Anzahl der Teilnehmer nicht beschränken müssen. Trotz Umbau bleibt die Solothurner Bühne eben doch ein Kleintheater.
Die ersten Neugierigen fanden sich an diesem Sonntag bereits vor zehn Uhr im Theater ein. Entweder durch den Eingang in der Theatergasse oder aber, was nun auch möglich ist, durch einen weiteren Haupteingang in der Fischergasse. Bereits das helle Entrée überzeugt und die goldenen Leuchter verleihen dem Eingangsbereich einen Glanz, den ein solch ehrwürdiges Theater verdient.
Noch vor dem Rundgang beginnt der Tag der offen Tür für die allermeisten im neugeschaffenen Theaterafé, wo die Kaffeemaschine an diesem Morgen das erste Mal zum dampfen gebracht wird. Womit die Solothurner Barmeile um ein Lokal verlängert wäre, wenn auch vorwiegend für Theaterbesucher.
Wir sind aber nicht zum käffele hier: Pünktlich beginnt die Führung durch die Mitarbeitenden des Stadttheaters, wobei wir Einblicke in die Räumlichkeiten bekommen, die den Zuschauern normalerweise verborgen bleiben: Schauspielergarderobe, Maskenraum, Schneiderei. Die Räume erstrahlen in frischem weiss – der Duft der Farbe hängt noch in der Luft – und ermöglichen den Künstlern und Mitarbeitenden deutlich bessere Platzverhältnisse, wie uns versichert wird.
Höhepunkt des Rundgangs ist aber der Theatersaal selbst. Ins Auge stechen sofort die wiederentdeckten barocken Fresken, die dank sorgfältigen Restaurationsarbeiten sowie modernen Lichtquellen förmlich strahlen. Sie verleihen dem ansonsten klassisch gehaltenen Saal eine verspielte Note und allein ihretwegen lohnt sich ein Besuch im Stadttheater.
Daneben überzeugen noch so manch andere Neuerungen, die der Umbau mit sich brachte und die es für Zuschauer und Künstler zu entdecken gibt. Soviel sei aber schon verraten; die erste Sitzprobe in den neuen Theatersesseln macht durchaus Lust auf viele Theaterabende in Solothurn. Davon kann sich ab dem 30. Januar, wenn das Stadttheater Solothurn mit dem Grossprojekt «King Arthur» wiedereröffnet wird, jeder selbst überzeugen.
Infos zum Stadttheater Solothurn findet man hier.