Die Luzernerin Patricia Bieder, wissenschaftliche Assistentin im Kunstmuseum Solothurn, findet, dass man ihre Heimatstadt und Solothurn durchaus vergleichen kann.
Was vermissen Sie hier, was Sie in ihrer Heimat hatten/hätten?
Überquert man die Seebrücke in Luzern, hat man auf der einen Seite den See und ein grandioses Alpenpanorama vor sich und auf der anderen die Kapellbrücke und die Altstadt. Diesen weiten Blick und diese Nähe von Stadt, See und Berge vermisse ich hier. Da kann der Jura nicht mithalten, auch wenn ich ihn immer lieber bekomme… Das Spazierengehen am und Schwimmen im See kann die Aare in Solothurn nicht ganz ersetzen, wobei ich die Solothurner «Riviera» auch sehr schön finde. Einige meiner Freunde leben nach wie vor in Luzern, ein Treffen muss heute geplant werden. Und natürlich ist es immer schön, bei einem Besuch in Luzern meine Familie zu sehen.
Aber in vielen Teilen gleichen sich Solothurn und Luzern, das gefällt mir – ich denke dabei z.B. an die barocken Bauten in beiden Städten oder das vielfältige Kulturangebot. Ebenso haben Luzerner/innen und Solothurner/innen einen Sinn für Schönes und Genuss. Dazu gehört auch der Samstagsmarkt, der in Solothurn ebenso schön und bunt ist wie in Luzern.
Wieso sind Sie überhaupt in die Region Solothurn gekommen?
Ich habe im Mai 2012 die Stelle als wissenschaftliche Assistentin im Kunstmuseum Solothurn antreten dürfen. Es war nicht Bedingung, aber doch erwünscht, in der Region Wohnsitz zu nehmen. Nach dem Studium in Bern war es für mich eine willkommene Herausforderung, meine Zelte an einem neuen Ort aufzuschlagen. Zum Glück ist auch mein Partner mitgekommen, und wir haben im Birchi eine tolle Wohnung gefunden. So schnell wollen wir nicht mehr weg!
Wo trifft man Sie regelmässig an? Wo verbringen Sie Ihre Freizeit?
Regelmässig natürlich im Kunstmuseum. In der Freizeit bin ich gerne draussen im Grünen in und um Solothurn, da gibt es für uns immer wieder schöne neue Orte und Wege zu entdecken. Ein Ausgleich für mich ist auch das Kraft- und Ausdauertraining, wobei ich das FlowerPower trotzdem nicht zu meinen Lieblingsorten zählen würde… Auch geniesse ich es, einfach zu Hause sein zu können, um zu lesen oder meine «Sächeli» zu ordnen. Gerne bin ich am Samstag auf dem Markt und in der Stadt und lasse mich von einigen schönen Läden verführen. An den Wochenenden, und wann immer es die Zeit erlaubt, bin ich gerne und häufig unterwegs, um mir Ausstellungen anzuschauen oder Galerien zu besuchen.
Wo trifft man Sie bestimmt nie an?
Schwierig, da ich mich für vieles begeistern kann. Aber Lokale, vor denen draussen ein Security-Typ mit gegelten Haaren steht, sehe ich selten von innen.
Wenn Sie einen Wunsch zu Weihnachten hätten, wie würde der in Bezug auf Kultur lauten?
Die Stadt Solothurn engagiert sich sehr für die Kultur – entsprechend vielfältig und reich ist das Kulturangebot. Diese Lebendigkeit gefällt mir. Ich wünschte mir, dass noch mehr Leute ihre Schwellenangst vor Museen und Kunsträumen abbauen und Ausstellungen besuchen. Und, wenn ich noch einen Wunsch anfügen darf – es wäre schön, noch mehr Plattformen für Ausstellungen zu haben.
Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.