Der Zofinger Michael Wilhelm, besser bekannt als Willi, hat eine spannende Idee zur Belebung der Solothurner Altstadt an dunklen, trüben Nächten.

Was vermissen Sie hier, was Sie in ihrer Heimat hatten/hätten?
Es ist unglaublich aber wahr. Im Gegensatz zu Solothurn gibts da, wo ich herkomme noch einen kleinen, feinen Plattenladen: Den «Why Not» in Zofingen, der von einem guten Freund von mir seit über 30 Jahren (!) geführt wird. Und dort konnte ich mich nicht nur mit allerhand Neuheiten und alten Perlen eindecken, sondern man traf sich da auch jeweils am Feierabend einfach mal so auf eine kurze Plauderei bei ein, zwei Bier. Nun steckt halt immer ein bisschen mehr Organisation dahinter, wenn ich mich bei einem kühlen Bier mit den neusten Vinylplatten eindecken möchte. 

Wieso sind Sie überhaupt in die Region Solothurn gekommen?
Ich glaube ich bin der erste in dieser Reihe, bei dem nicht die Liebe sondern die Arbeit am Ursprung seines Umzuges nach Solothurn stand … Das Kreuz war schuld. Aber wieso ein in Bern studierender und in Zofingen Aufgewachsener unbedingt sein Studium in der Solothurner Gastronomie finanzieren wollte, ist eine andere Geschichte und sprengt den Rahmen dieser Frage.

Wo trifft man Sie regelmässig an? Wo verbringen Sie Ihre Freizeit?
Meine Freizeit verbringe ich gerne überall da, wo eine gute Band spielt, ein tolles Theater gegeben oder ein schöner Film gezeigt wird. Und wenn alle Stricke reissen und nix läuft, findet man mich da, wo eine gute Flasche Wein geöffnet wird … Aber grundsätzlich natürlich meistens im Kreuz beim Arbeiten oder an einer Veranstaltung von KreuzKultur.

Wo trifft man Sie bestimmt nie an?
Da ich grundsätzlich ein offener und neugieriger Mensch bin, wüsste ich jetzt gerade keinen Ort – ausser einem Jugendtreff, wo ich altershalber fehl am Platz wäre.

Wenn Sie eine Wunsch zu Weihnachten hätten, wie würde der in Bezug auf Kultur lauten?
Immer wenn ich mich nächtens durch die schöne Altstadt bewege, kommt mir eine alte Idee in den Sinn, die ich ansatzweise in Zofingen schon einmal versucht habe umzusetzen. Eine alle Kultursparten übergreifende Geisterbahn durch die verdunkelte Altstadt mit grusligen Lesungen, erschreckenden Theaterinterventionen, Musik etc.

Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.