Viele Instrumente mit wenigen Hebeli: «Dancing Fish» und «Copy&Paste» brachten am letzten Samstag die elektronische Musik in all ihren Facetten in die Rothushalle.
Währenddem sich DJs wie Parov Stelar in den Schweizer Hitparaden tummeln und die elektronische Musik mit neuen Elementen füllen, tut sich auch in der Region Solothurn diesbezüglich so einiges: Dancing Fish, ein Projekt gegründet von den Solothurnern Marc Frei und Res Affolter, brachte electro ambience in die Halle. Auch wenn diese – zugegeben – alles andere als aus allen Nähten platzte.
Ich habe denn auch keine Ahnung, was die beiden Herren ganz genau taten. Sie standen eben vor zwei Bildschirmen und einem Mischpult und spielten Musik. Nachdem ich mich denn auch davon gelöst hatte, die Technik hinter der Musik verstehen zu wollen und bei einem kühlen Bier Platz genommen hatte, entschwanden meine Gedanken. Wie bei einem Tag am Strand oder beim ewigen Wandern: Die Gedanken konnten nicht mehr gehalten werden, zogen vorbei. Manchmal tauchten Bilder vor dem inneren Auge auf, oft aber war da diese wohlige Wärme, unterstrichen von einem Rhythmus, der mich davontrug.
Ganz anders dann gut 1.5 Stunden später: Herr Copy mit Drumcomputer und Synthesizer, Frau Paste mit lauter Stimme und poppigen Melodien – zusammen Copy&Paste aus Bern: trashig, schräg und wild. Meine Gedanken waren wieder da, jubelten mit und staunten ob der Ausdauer der Frau Paste, die von Herrn Copy von Song zu Song gedrängt wurde, kaum Zeit hatte um Luft zu holen und dann wieder wie von der Biene gestochen über die Bühne hüpfte. Immer wieder war ich ob ihrem Tanzstil fasziniert, der so anstrengend aussah, dass ich mich fragte, wie er trotzdem die Anmut behält.
Den dritten Act des Abends – E-Pro verpasste ich dann leider. So wie viele den Abend in der Rothushalle sowieso verpassten. Nein, das Bierzelt an der Heso war sicherlich nicht die bessere Alternative. Schade für die, die dort hängengeblieben sind…
Seit der ersten Stunde bei zmitz dabei, ist sie sich bewusst, dass Kultur nicht immer allen gefallen muss. Sie aber weiss, was ihr passt. Soll nicht heissen, dass sie auch einmal über den Tellerrand ihrer eigenen Kultursuppe hinausblickt und Dinge erkundet, die nicht unbedingt ihr Ding sind. Ihr Herz schlägt für Musik – ob ab Bühne oder Konserve – und vor allem für alles, was nicht so ganz in ein Schema passen mag. Und weil sie im Hintergrund aktiv mitdenkt, bleibt zmitz nicht so gut wie ehedem, sondern wird stets besser.