Für die einen mag es Vandalismus sein, für die anderen ist es purer Lifestyle. Graffitis werden schon längst nicht mehr nur als Schmiererei abgestempelt, sondern sind Inbegriff einer grossen, weltweit vertretenen Szene.
Die Graffitis auf dem Gelände der Kulturfabrik Kofmehl in Solothurn sind alle legal entstanden. Unter den Writern herrscht eine stille Vereinbarung und somit auch Kontrolle. Man schätzt und respektiert sich.
In der Region Solothurn gab es lange offiziell zwei Wände, wo Sprayerinnen und Sprayer legal ihre Graffitis anbringen durften. Doch inzwischen ist diejenige in Gerlafingen nicht mehr intakt, die andere bei der Kulturfabrik Kofmehl, betrieben von Graffiti-Solothurn, bleibt in Zukunft noch stehen. Eine der Regeln dort: malen darf an der Kofmehlfassade wer will, ob mit Sprühdose oder Pinsel, das Bild darf 14 Tage stehen, danach kann es übermalt werden.
Mitte Juni fand im Kofmehl das Spray‘n Rap 2014 statt. Der Sinn des Events war, den verschiedenen Writern die Möglichkeit zu bieten, ihren eigenen Stil zu präsentieren. Ein Anlass also vor allem für Insider und Kunstschaffende, also für den sogenannten Underground. Jams dienen den legalen Writern zur Kontaktpflege und zum Austausch von Ideen und Erfahrungen.
Die Graffitijams an den Aussenwänden der Kulturfabrik Kofmehl haben eine alte Tradition:schon im alten Kofmehl trafen sich 1994 Writer aus der ganzen Schweiz und den angrenzenden Nachbarländern.
Und auch in diesem Jahr kamen die Writer wieder aus allen Richtungen angereist: Berlin, München, Frankfurt, Bad Salzungen, Weil am Rhein, Basel, Zürich, Bern, Aarau, Lugano, Olten, Grenchen, Biel, Schaffhausen, Solothurn. Der jüngste Writer war 22, der älteste 47 Jahre alt. Ein Rundgang durch die «Hall of Fame» beim Kofmehl lohnt sich – nicht nur für Insider.
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Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.