Die Solothurner Band Peggy Bee & the Revolting Three haben eine CD getauft. «Willst du mit mir tanzen, Honigbiene», singen sie. Ein lustiges Bild. Tatsächlich kann er beim Zuhören seine Beine nicht still halten, schreibt Peter Gubler.
Wie dumm, das Peggy Bee-Konzert im Kreuz verpasst zu haben. So dachte ich jedenfalls, als ich mich an der Aftershow-Party am Quai unter das Bienenvolk mischte. Gelöste Peggies schwirrten auf der Tanzfläche umher und drückten mir ihre frisch getaufte Scheibe in die Hand. Ein kleiner tönender Trost, immerhin. Ja, Biene, mit dir tanz’ ich gern, wenn sich das Keyboard der Sechzigerjahre an deine summende Stimme schmiegt. Die Bienenkönigin säuselt so nonchalant, dass einem der Honig beim Hören nur so von der Schnitte tropft. Bevor er dann Fäden zieht, scheppern die Breaks. Aufgepasst jetzt, sonst trete ich ihr wegen des Taktwechsels auf die Bienenfüsschen. Und diese Olivia Keller kann Englisch und Französisch, während wir doch in allen Sprachen meist solothurnisch tönen. Trotz allen guten Handwerks behält die Band den Charme des Imperfekten; Humor ist wichtiger als Perfektion. Lässig, hier ein paar Akkorde, dort werden kleine Noten wie Blütenstaub hingetupft. Das erinnert stellenweise an eine Jazzband, wie die Fender Rhodes und der Bass sich die Töne gegenseitig zuspielen. Am besten gefällt mir «Vert», ein Bossa Nova auf Französisch, und mein Kopf macht die Bilder: «Ich habe keine Angst mehr vor dem Meer… Lasse mich in den Wellen treiben… Meine Gedanken verlieren sich im Himmel…» Bittersüss!
Peggy Bee & The Revolting Three: Olivia Keller (Vocals), Johanna Pärli (Kontrabass), Ben Fonda (Drums), Chi Chi Havalera (Rhodes). Live zu hören am 1. Mai-Fest oder am 16. Mai im «Gate68», beide Konzerte in Solothurn. Die CD gibt’s zu bestellen bei: www.peggybee.com