Das «ausgezeichnete» Frölein Da Capo haut bei ihrem Konzert in der Oberdorfer Kächschür musikalisch ganz schön auf den Putz. Es sind aber vor allem ihre Geschichten, die das Programm ausmachen.

Das Frölein Da Capo kratzt am Lack des Alltäglichen und findet darunter die Inhalte, aus denen sie mit spitzer Feder ihre frechen Texte verfasst. Geschichten über Frau und Mann zum Beispiel, und wie der Hase da so läuft.

Ein Beispiel: Das Lied handelt von «Schue» und von der Gabe mancher Frau mit plattgedrückter Nase am Schaufenster zu stehen und nichts als die Schuhe in der Auslage zu sehen, während ihr das entsprechende Preisschild nur unscharf erscheint. Nicht so der Mann. Er denkt vor allem ans Portemonnaie. Dazu wundert er sich: «Du hast doch schon so viele Schuhe aber nur zwei Füsse.» Am Ende des Liedes und nach ein paar wirkungsvollen Tränen wird er ihr die Schuhe dann doch kaufen. So läuft der Hase!

Feuerwerksmässig jagt eine Anekdote die andere. Mal geht’s um den Kafi Träsch, mal um Willisau oder um Frühlingsgefühle. Zwischen den Liedern rückt Frölein Da Capo immer wieder den schulterfreien Petticoat zurecht. Und auch der Sport fehlt nicht im Programm: Sportler leben länger, wie sie sagt, aber die gewonnene Zeit verbringen sie dafür mit Sport, auf den das Frölein folglich getrost verzichtet.

Und die Musik? Mit ihrer Loopmaschine baut sie live wunderbare musikalische Arrangements zusammen, mit denen sie ihre Texte begleitet. Sie benutzt dazu Stimme, Gitarre, Trompete, Euphonium und ein Klavier – und schichtet diese gekonnt übereinander. Dann tönt das Frölein wie ein richtiges Einfrauorchester oder im Stück «Tango Plagööri» wie eine beeindruckende Blaskapelle. Fein! Wirklich sehr, sehr fein!