Philipp Stampfli taufte an zwei Abenden im «Kreuz»-Saal in Solothurn seine CD, die während seines Atelieraufenthalts in Paris entstanden sind. Er fragt: «Que dois-je faire?»
Philipp Stampfli singt von Abschieden – temporären und solchen für immer – von Liebe, von der Sehnsucht, dem Weggehen und vom sich-selber-Suchen. Dabei wird er von vielen Musikerfreunden unterstützt. «Que dois-je faire?» Dieser Frage ist Stampfli in Paris sprichwörtlich gegenübergestanden. Sie hatte ihn vom Toilettenspiegel des «Cafés des Philosophes» in die Augen geschaut. Und er hat sich ihr gestellt, sie sogar mit ihm zusammen auf einem Selfie festgehalten und sie später zum Cover seiner neuen CD gemacht, seines musikalischen Kindes. Entstanden in der Stadt der Liebe. Nach ihr getauft.
Im Jahr 2012 hat Stampfli das Atelierstipendium des Kantons Solothurn erhalten und so das Künstleratelier in der «Cité Internationale des Arts» in Paris besucht. Philipp Stampfli singt Lieder, die nur während seines Besuches in Paris entstehen konnten. Auch wenn es nicht Paris ist, das durch seine Lieder zu hören ist. Im Gegenteil: Am 22. März ist man gar ein wenig erstaunt, als das erste Lied, das er im «Kreuz»-Saal anstimmt in italienischer Sprache daherfliegt. Danach geht es mit englischen Texten weiter. Nein, es ist nicht direkt die Stadt Paris. Es ist die Distanz, das Wegsein, das sich-von-aussen-Anschauen. Gefühle und Gedanken, Beobachtungen und Betrachtungen, die nur in fremder Umgebung möglich sind.
Vor seiner Reise hat er sich gesagt, er nutze die Zeit in Paris um Lieder für eine CD zu komponieren. Das hat er getan: Gut ein Jahr nach seiner Rückreise hat er sie am 21. und 22. März im «Kreuz» in Solothurn getauft. Doch ob er eine Antwort auf die grosse Frage gefunden hat, bleibt offen. Gut so. Scheint es doch, als ob die Suche nach den grossen Fragen Stampfli musikalisch inspiriert. Antwort ist so nur eine möglich: continuer à chercher!
Seit der ersten Stunde bei zmitz dabei, ist sie sich bewusst, dass Kultur nicht immer allen gefallen muss. Sie aber weiss, was ihr passt. Soll nicht heissen, dass sie auch einmal über den Tellerrand ihrer eigenen Kultursuppe hinausblickt und Dinge erkundet, die nicht unbedingt ihr Ding sind. Ihr Herz schlägt für Musik – ob ab Bühne oder Konserve – und vor allem für alles, was nicht so ganz in ein Schema passen mag. Und weil sie im Hintergrund aktiv mitdenkt, bleibt zmitz nicht so gut wie ehedem, sondern wird stets besser.