Ein Konzert, das «fast» niemand sah. Eigentlich schade. Vielleicht kamen nur wenige, weil das Konzert an einem Sonntag war. Leider! Gut war es nämlich auf jeden Fall!

Gut war das Konzert für die Wenigen, die diesen Abend am 16. März in der Raumbar des Kofmehl nicht verpassten, denn sie bekamen ein starkes Konzert von einer wunderbaren Band zu hören. Einer Band mit cleverem Sound und starken Songs! Die Songs allesamt gespielt mit viel Freude und Herz. Meine Nackenhaare melden sich. Das schafft nur eine wirklich gut eingespielte Band. Fein! Wirklich sehr, sehr fein!

Die Band besteht aus drei musikalisch vielseitigen und versierten Männern, alle mit Bart. In ihrer Mitte steht Heidi Happy mit ihrer Gitarre und einem kleinen Xylophon. Ein einziger Charme, ein Pony und ein Augenaufschlag!

Hinten in der Mitte der Mann am Bass. Er zupft nicht nur die tiefsten Töne, sondern er bläst auch ab und zu ins Horn. Und er spielt die Gitarre so, wie es Ennio Morricone gefällt. Das tut er, wenn es draufankommt und ein Song danach verlangt. In diesen Stücken kommen die tiefen Töne nicht vom Bass, sondern von den Tasten. Rechts der Mann am Schlagzeug. Er macht für mich den Unterschied. Mal trommelt er wie wild, aber nur wenn er muss. Sonst ist jeder Schlag bescheiden und trifft mich mitten ins Herz. Links auf der Bühne der Zauberer der Tasten. Hinter all seine Geräten und Tasten versteckt sitzt er. Ich sehe es ihm an, er freut sich auf die Töne, Klänge und Rhythmen schon bevor er sie spielt. Er zaubert und er überrascht. Und wieder packen mich die Nackenhaare am Kragen.

Heidi selbst lässt sich treiben. Sie tanzt auf der Musik. Das neue Repertoire ist elektronischer, aber gewiss nicht langweiliger. Sie singt und erzählt, verführt und schreit. «Tu m’as offert une danse, mais je ne souviens pas.» Dann spielen sie einen Song: „Du da, ich da…» Ich höre ihn zum ersten Mal, aber ich kenne ihn schon lange. «Golden Heart!» tanzt weg. Später löst sich alles wieder auf: «Maintenant, de temps en temps, tu me manques!» …Fast schon still.

Dann ist Schluss und es fehlt mir sofort die Musik. So kaufe ich mir als Erinnerung an einen wunderbaren Abend in der Raumbar Heidis neue CD, nach »on the hills»“ von 2012 die Fünfte (!), und ich mache mich damit zufrieden auf den Heimweg.