Wenn gewisse Namen im Kofmehl-Konzertprogramm auftauchen, muss man sich kurz die Augen reiben um zu glauben, was man gerade gelesen hat. Angélique Kidjo ist so ein Name.

Am 7. März war sie in Solothurn live zu hören. Die «Queen of Afro-Funk» wird als «die Stimme Afrikas» gehandelt. So erstaunt es nicht, dass sie ihre Konzerte als Botschafterin ihres Kontinentes für kritische Statements nutzt. Sie erzählt von Kriegen und Frieden, vom schweren Stand, den Frauen haben, aber gleichzeitig auch vom Stolz und der Lebensfreude, die diese ausstrahlen. Angélique Kidjo schafft es, das Publikum zum Nachdenken zu bringen – um aber gleich im nächsten Augenblick dieses mit ihrem Schalk wieder zum lachen zu bringen.

Keine Berühungsängste

Angélique Kidjo strahlt eine unglaubliche Energie aus, zeigt, dass ihre Musiker für sie mehr als nur Statisten sind. Wie Peter Gabriel einst zu sagen pflegte: «Ihr Geist ist unbesiegbar, und sie bringt alles, was sie berührt, zum Leben.» Wie er dies meint, wird einem spätestens bewusst, als die Sängerin ein paar der Konzertbesucherinnen und -besucher auf die Bühne holt. Sie nimmt diese an den Händen, gibt ihnen Mut – und plötzlich wird aus dem schüchtern wirkenden Teenager ein tanzender Wirbelwind. Immer wieder sucht sie den Kontakt zum Publikum, spaziert gar rund 10 Minuten mitten durch den Saal, umarmt Kinder, macht High-five mit ihren Fans und verstrahlt eine unglaubliche Wärme.

Auf der Bühne bleibt sie kaum eine Sekunde stehen. Sie singt ihre Lieder nicht nur, nein, sie lebt sie! Und der Funken springt auf das Publikum über. Es hat erstaunliche viele Kinder. Ein Mädchen singt inbrünstig mit ihrer Mutter zusammen bei Malaika mit. Eine andere Familie ist mit ihren vier Kindern gekommen – alle stehen zuvorderst am Bühnenrand. «One big family»  zeigt sich auch, wenn man von der Estrade aufs Publikum schaut.

Angélique Kidjo in Solothurn – ein Konzert, das lange in sehr guter Erinnerung bleiben wird.

Ohne Lucilia wäre zmitz nicht zmitz. Denn im Jahr 2014 gründeten sie und Fabian den Kulturblog, um die vielseitige Kultur rund um Solothurn strahlen zu lassen. Aus langjähriger beruflicher Tätigkeit und purem persönlichem Interesse kennt sie die Kulturbetriebe der ganzen Region und denkt immer eine Nasenspitze weiter. Sie ist aber nicht nur Co-Leiterin der Redaktion, sondern auch Vizepräsidentin des Vereins zmitz.